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Dorfhotel Fasching: Wenn Chefs und Mitarbeiter gleich ticken
Arbeit & Fachkräfte

Dorfhotel Fasching: Wenn Chefs und Mitarbeiter gleich ticken

Junghotelier David Fasching vom Dorfhotel Fasching im steirischen Fischbach hat sich voll dem "Employer Branding" verschrieben. Der UNA-Absolvent hat zu diesem Thema seine Diplomarbeit verfasst und ist konsequent dabei, die Grundsätze im elterlichen 4-Sterne-Superior-Betrieb mit 51 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen umzusetzen. Hier erzählt David Fasching über seine Philosophie.

16. März 2020

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Gäste honorieren eine klare und erkennbare Unternehmenskultur

Ein/e attraktive/r Arbeitgeber:in wird man nicht durch Einzelmaßnahmen. Vielmehr braucht es ein umfassendes Arbeitgeber:in-Versprechen. Dieses muss erfolgreich gelebt und nachhaltig verankert werden und sich wie ein roter Faden durch das ganze Unternehmen ziehen. Alle im Betrieb müssen dahinterstehen und sich einbringen – die Unternehmer:innen bzw. die Unternehmerfamilie genauso wie die Mitarbeiter:innen.

Eine Unternehmenskultur, die von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gelebt und von den Gästen erlebt werden kann, ist für eine Employer Branding-Strategie erfolgsentscheidend.

David Fasching

David Fasching vergleicht dies mit einer „Eisberg-Kultur“: Bisher vielleicht nur intuitiv gelebte und unbewusste Verhaltensweisen werden durch Etablierung einer neuen Unternehmenskultur sichtbar gemacht. Dass dies bei den Gästen gut ankommt, zeigt der hohe Stammgäste-Anteil von 70 Prozent im Dorfhotel Fasching.

Unverzichtbar wird eine passende Employer Branding-Strategie bei Fachkräftemangel. Ein interessanter Weg dazu ist nach Fasching das von den Sozialpsychologen Joseph Mc Grawth und Janice R. Kelly entwickelte Modell des „Social Entrainment“. Es beschreibt, wie es gelingt, dass Mitarbeiter:innen untereinander und mit dem Gesamtunternehmen gleich ticken und dabei dennoch ihre individuellen Fähigkeiten und Stärken gut einbringen können. „Gleich zu ticken“ beschreibt den „Zustand eines ähnlichen Denkens und des damit verbundenen Vertrauens ineinander“. Die Synchronisation wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Dabei wird der Takt nicht starr von oben vorgegeben, das System pendelt sich in Summe von selbst ein. Vertrauen und Wertschätzung müssen von der Unternehmensführung absolut authentisch gelebt werden, damit Social Entrainment seine positive Wirkung entfalten kann.

Mitarbeiter:innen müssen Hotel-Markenwerte verstehen und leben

Entscheidend ist, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Markenwerte nicht nur verstehen, sondern 365 Tage im Jahr im Alltag leben. Dies ist nur möglich, wenn sich die Kernwerte des Betriebs mit jenen der Mitarbeiter:innen großteils decken. Grundeinstellungen von Menschen sind unveränderlich. Daher ist bei der Mitarbeiter:innen-Suche neben der fachlichen und sozialen Kompetenz unbedingt auch auf die Lebenseinstellung und die Grundwerte der Bewerber:innen zu achten. Mitarbeiter:innen müssen verstehen, was die Markenidentität in ihrem konkreten Arbeitsbereich zu bedeuten hat und wie sie die Marke bestmöglich transportieren.

Um die Markenwerte auch von der Gästeseite her zu erleben, werden die Dorfhotel-Mitarbeiter:innen immer wieder eingeladen, in den Wohlfühl-Modus eines Gastes einzutauchen und mit ihrem/r privaten Partner:in im Hotel zu nächtigen und alle Leistungen zu genießen. Die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge werden in einem persönlichen Chefgespräch mit ausgefülltem Beobachtungsbogen präsentiert. Damit wird die Übersetzung der Marke auf die Mitarbeiter:innen vorangetrieben und die Motivation zur Qualitätsverbesserung gestärkt.

Ein sichtbarer Ausdruck dafür, dass bei den Faschings die Mitarbeiter:innen seit jeher „zur Familie gehören“, ist zudem die Tatsache, dass im Zuge des letzten Umbaus auch neue Räumlichkeiten und Möglichkeiten zur Partizipation der Beschäftigten geschaffen wurden.

Fast durchwegs einheimische Mitarbeiter:innen

Dem Dorfhotel Fasching kommt zugute, dass die Mitarbeiter:innen fast durchwegs aus der Umgebung stammen. Das Hotel folgt dem Prinzip: Mitarbeiter:innen finden Mitarbeiter:innen. Erfolgreiches Finden wird durch „Goodies“ belohnt. Die Mitarbeiter:innen wissen ja, worauf es ankommt. Es fällt ihnen daher nicht schwer, bei der Suche darauf zu achten, die „richtigen“ Mitarbeiter:innen zu finden.

Die ÖHV-Unternehmer-akademie

Um Mitarbeiter:innen optimal zu führen, braucht es Fachwissen in allen relevanten Bereichen der modernen Unternehmensführung genauso wie soziale Kompetenz – genau das lernt man in der ÖHV-Unternehmerakademie (UNA).

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Margot Leitner

Margot Leitner

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