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Energiekosten im Griff?!

Energiekosten im Griff?!

Die Kosten für Energie und Mitarbeiter:innen sind laut Fitness-Check 2024 von OeHT, Kohl > Partner und Prodinger der Hauptgrund dafür, warum die Ergebnisse in der Hotellerie unter Druck sind. Der klimaaktiv-Leitfaden „Energiemanagement in der Hotellerie und Gastronomie“ zeigt Einsparpotenziale auf.

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Um den Energieverbrauch zu senken, müssen Sie erst einmal einen Überblick über den Energieverbrauch haben. Schauen Sie, wo im Hotel viel Energie verbraucht wird, wo Einsparpotenzial liegt, und prüfen Sie außerdem regelmäßig, ob die eingesetzten Maßnahmen Wirkung zeigen.

 

Wellness-Bereich

Wenn man Energiekosten je nach Betriebstyp vergleicht, findet man ganz an der Spitze die Top-Wellnessbetriebe, deren mittlere Energiekosten mit über 6.000 Euro pro Zimmer und Jahr fast drei Mal so hoch sind wie die von einem Ferienhotel mit drei Sternen (Kohl > Partner, Benchmarks 2024).

5 Tipps:
  • Beobachten Sie, wann Ihre Gäste was nutzen und optimieren Sie die Betriebszeiten im Wellnessbereich. Schalten Sie an den Randzeiten eventuell nicht alle Saunen, Dampfbäder, Sprudel und Wasserfälle ein.
  • Reduzieren Sie den Betrieb der Haustechnikanlagen (Wärme, Lüftung, Pumpen etc.) außerhalb von Betriebszeiten auf das hygienisch erforderliche Minimum.
  • Arbeiten Sie mit Bewegungsmeldern und überlegen Sie, ab wann die Beleuchtung in welchen Bereichen gedimmt werden kann.
  • Beobachten Sie die Lufttemperatur im Hallenbad. Laut Fachleuten reichen 2 bis 3 °C über der Beckenwassertemperatur.
  • Sensibilisieren Sie Ihre Gäste auf sympathische Art, Ressourcen zu schonen, indem z. B. Türen zu Sauna oder Freibereichen rasch geschlossen oder Handtücher mehrmals verwendet werden.

 

Küche

Die Zeiten, in denen eine gesamte Hotelküche morgens hochgefahren wird, auch wenn man vereinzelte Geräte erst in ein paar Stunden braucht, sind hoffentlich vorbei. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen, auf unnötigen Standby-Betrieb von Geräten, auf halb leere Geschirrspüler und zu warme Wärmeschränke mit zu viel Geschirr im Dauerbetrieb zu achten.

In Küchen lohnt es sich zudem, mit separaten Wasser- und Stromzählern die Energiefresser aufzuspüren und eventuell auszutauschen. Steuern Sie über ein Lastmanagement aktiv den Stromverbrauch und glätten Sie die teuren Lastspitzen.

Für Kühlräume gilt: lieber weniger, dafür gut befüllte Kühlräume, Türdichtungen überprüfen, um Wärmeeintrag von außen zu verhindern, und monatlich Kondensatorlamellen reinigen!

 

E-Ladesäulen

Das gleichzeitige Laden von mehreren Elektroautos ist eine Herausforderung für die Stromversorgung Ihres Gebäudes und erfordert konkretes Monitoring und eine smarte Steuerung. Digitalisierung und KI-Tools helfen beim Managen von Ladeprioritäten, der Vermeidung von Lastspitzen, der Anpassung an die niedrigsten Tarife und der optimalen Nutzung von Solarenergie.

 

Heizung

Heizkörper sollen regelmäßig gereinigt und entlüftet und von Vorhängen, Kästen, Sitzgelegenheiten und dergleichen freigehalten werden. Hinterfragen Sie die eingestellten Solltemperaturen in den unterschiedlichen Bereichen und passen Sie sie den tatsächlichen Anforderungen an. Für eine umfassendere Optimierung wird empfohlen, einen Fachbetrieb mit dem hydraulischen Abgleich sowohl Ihrer Heizungs- als auch Ihrer Warmwasseranlage zu beauftragen. Dies sorgt für eine gleichmäßige Wärme- und Warmwasserverteilung im gesamten Hotel und verbessert die Effizienz des Systems erheblich. Die Installation einer außentemperatur- oder witterungsgeführten Steuerung und die Anpassung der Heizkurve durch eine Expertin oder einen Experten optimieren den Betrieb Ihrer Heizung weiter.

 

Kühlung

Vor allem ein außen angebrachter Sonnenschutz und Verschattung entlasten die Klimaanlage. Auch hier ist eine regelmäßige Wartung und im Optimalfall eine Nachrüstung mit automatischen Steuerungen, Zeitschaltuhren oder Sensoren sowie ein Hinterfragen der Solltemperaturen für einen effizienten Betrieb maßgeblich.

 

Beleuchtung

Obwohl LED-Lampen anfangs etwas teurer sein können, amortisieren sich die Kosten durch die Energieeinsparungen und die längere Lebensdauer der Lampen schnell. Wichtig ist bei der Auswahl der LEDs auch auf gewisse Qualitätskriterien, wie z. B. Farbwiedergabe und Farbtemperatur, zu achten. Darüber hinaus können intelligente Beleuchtungssysteme wie Bewegungs-, Zeit- oder Lichtsensoren dazu beitragen, dass zu jeder Tageszeit in unterschiedlichen Bereichen des Hotels genau das richtige Beleuchtungsniveau und die gewünschte Stimmung erzeugt werden können.

Die weitaus größten Kosteneinsparungen sind natürlich mit Maßnahmen am Gebäude zu erreichen – z. B. Dämmung der obersten Geschoßdecke oder Justierung und Abdichtung von Fenstern und Türen. Wichtig ist auch, bei Mitarbeiter:innen und Gästen Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit Energie zu schaffen.

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