Hotels profitieren von Energiemanagement
Wer sich mit dem E-Auto in den Urlaub oder auf Dienstreise begibt, hat immer auch eins im Blick: die Lademöglichkeiten. Deshalb wird das Anbieten von Ladeinfrastruktur für viele Tourismusbetriebe immer wichtiger. Doch die meist zur Verfügung stehenden Lademöglichkeiten sind nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Wollen mehrere Gäste gleichzeitig laden, ist dies entweder nicht möglich oder es besteht die Gefahr teurer Lastspitzen. Insbesondere bei ungesteuerter, gleichmäßiger Verteilung der Last kann es passieren, dass das eine oder andere Fahrzeug nicht rechtzeitig vollgeladen ist. Ein cleveres Energie- und Lastmanagement kann hier Abhilfe schaffen und für entspannte Gastgeber:innen auf der einen und zufriedene Kund:innen auf der anderen Seite sorgen. Darüber hinaus ergeben sich für die Hoteliers neue Ertragsmöglichkeiten.
Wie Hotels mit Energiemanagement Lastspitzen vermeiden
Ein Beispiel: Ein Hotel möchte für seine Gäste 10 Parkplätze in der hoteleigenen Tiefgarage mit Ladestationen ausstatten. Als geplante Anschlussleistung sollen jeweils bis zu 22 kW zur Verfügung stehen. Würde nun an jeder der 10 Ladestationen ein Fahrzeug laden wollen, so bedarf es theoretisch in Summe 220 kW Leistung auf einen Schlag. Damit entstehen Netzanschlusskosten von über 50.000€. Es gibt darüber hinaus noch eine Vielzahl an last-intensiven Verbrauchern in Tourismusbetrieben, wie etwa Waschmaschinen, Küchengeräte oder etwa die Sauna im Wellness-Bereich, die es zu berücksichtigen gilt.
Ohne smarte Steuerung im Hintergrund kann dies schnell zu Lastspitzen führen, mit oft unangenehmen Konsequenzen. Werden die Netzkapazitäten überschritten, so muss man mit teils empfindlichen Mehrkosten bei der Netzbereitstellung rechnen. Mit intelligenter Steuerung der Ladeinfrastruktur (Lastmanagement & Energiemanagement) kann das vermieden werden.
Eine Versorgung mit voller Anschlussleistung würde im Verlauf von 5 Jahren Kosten von etwa 50.000€ verursachen, anderenfalls drohen bei ungesteuerter Ladung hohe Nachzahlungen für Lastspitzen. Mit einer Lösung für Lastmanagement (z.B. von ENIO) können diese Kosten eingespart und gleichzeitig Überschreitungen der Netzschlusskapazität und damit unerwartete Zusatzkosten durch das managen von Strom-Spitzen verhindert werden.
Smarte Steuerung der Ladevorgänge
Über den Buchungskalender können Sie als Hotelier die Fahrzeuge entsprechend priorisieren. Dem Energiemanagement entsprechend laden die E-Autos vorzugsweise bei geringer Gesamtlast, was in den meisten Fällen während der Nachtstunden der Fall sein wird. Hat es ein Gast aber besonders eilig, so kann der sogenannte „Priority Boost“ zur Anwendung kommen. Gegen eine vorab festgelegte höhere Gebühr wird das Fahrzeug priorisiert, also vorgereiht und mit der höchstmöglich verfügbaren Leistung geladen und damit eine schnelle Weiterfahrt ermöglicht. Das Auto der anderen Gäste lädt zum Normal- oder sogar zu einem vergünstigten Tarif und kann dabei auf Nachtstrom, Energie aus der Photovoltaikanlage oder einer Pufferbatterie zurückgreifen – je nachdem, wie es aus Sicht des Energiemanagements sinnvoll ist.
Verrechnung der Ladung an Ihre Gäste
Die Zeiten, in denen der Strom für das Laden von E-Autos an Kund:innen verschenkt wurde, sind wohl größtenteils vorbei. Das Lademanagement ermöglicht es nicht nur, die Ladungen der E-Autos Ihrer Gäste zu priorisieren, Sie können die geladene Leistung auch direkt auf die Zimmerrechnung buchen. Oder gibt es andere Personengruppen, denen Sie eine vergünstigte Ladung ermöglichen wollen, wie etwa Ihren Mitarbeiter:innen? Wie steht es mit Anrainer:innen, die regelmäßig bei Ihnen laden möchten oder mit Restaurantgästen, die die Ladeinfrastruktur nur für kurze Dauer in Anspruch nehmen möchten? Dies alles lässt sich problemlos über das Steuerungssystem für Ladestation online regeln und programmieren. Ob und wieviel dafür in Rechnung gestellt werden soll und ob die Ladungen ad hoc mit Kreditkarte, über Monatsrechnung oder via Roaming über den E-Mobilitätsvertrag bzw. den Ladeanbieter der Kundschaft abgerechnet wird, kann ebenfalls im Vorfeld festgelegt werden.
Elektromobilität im Tourismus – Camping, Therme, Seilbahnbetrieb & Co.
Kurz zusammengefasst: Das Thema Elektromobilität gewinnt stetig an Bedeutung. Allen Freizeitdestinationen ist eines gemeinsam: Geladen wird optimalerweise immer dort, wo das Fahrzeug ohnehin steht. Dann ist sowohl intelligentes Energie- als auch Lastmanagement gefragt, um eine sinnvolle Verteilung der Lasten zu erreichen, Lastspitzen zu vermeiden und ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ladeerlebnis zu ermöglichen.