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Die eigene Brand Story schreiben
Online Marketing & Vertrieb

Die eigene Brand Story schreiben

Mit den praktischen Tipps und Tricks von Marken-Experte Sergej Ritter-Höntzsch gelingt das Verfassen der eigenen Brand Story wie von selbst.

09. Dezember 2021

Lesezeit: 

Dipl.Des. (FH) Sergej Ritter-Höntzsch
Artikel von Dipl.Des. (FH) Sergej Ritter-Höntzsch

Solid & Bold Salzburg

Die Heldin bzw. der Held ihrer Geschichte ist immer das Publikum

Ihre erste Frage im Brand Story Prozess lautet nicht „Wer bin ich?“ oder „Was biete ich an?“, sondern „Wer ist mein Publikum? Für wen existiere ich? Wem helfe ich?“ Ihr Publikum beeinflusst Ihre Geschichte maßgeblich, zum Beispiel mit dem Tonfall, den Themenschwerpunkten oder dem Einsatz von Humor. Wenn Menschen von einer guten – weil für sie relevanten – Geschichte in den Bann gezogen werden, sehen sie sich nicht mehr als bloße Konsument:innen Ihrer Kommunikation, sondern als Protagonist:innen einer Geschichte, in der sie eine aktive Rolle spielen.

Übrigens: Ein Ende, wie beispielsweise ein Roman, hat die Brand Story nicht. Ihre Themen sind nicht in Stein gemeisselt, sondern wachsen mit der Zeit und ihren Anforderungen. Als Hotelmarke müssen Sie dafür sorgen, dass die Liebesgeschichte mit Ihrer Marke lebendig bleibt. Das gelingt Ihnen, indem sie neue markenrelevante Themen zu Ihrer Geschichte hinzufügen und Themen wegfallen lassen, die nicht mehr dem Geist Ihrer Marke entsprechen. Wir begreifen eine Brand Story als einen lebendigen Organismus im Auftrag der Evolution Ihres Unternehmens und vergleichen sie gerne mit einem Baum: Jedes Jahr bringt er neue Zweige, Knospen, Blüten und Früchte hervor – und lässt die Teile abfallen, die er nicht mehr benötigt oder die seinen Fortbestand gefährden. 

Die Story beantwortet die Frage, warum Gäste zu Ihnen kommen sollen – über das Angebot von Bett und Frühstück hinaus.

Dipl.Des. (FH) Sergej Ritter-Höntzsch
Solid & Bold Salzburg

Emotion wird zur neuen Währung

Die Entscheidung für oder gegen ein Hotel wird unbewusst getroffen – auf emotionaler, nicht auf rationaler Ebene. Und das zu über 80 % laut aktueller Hirnforschung. Dies liegt an der Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert. Geschichten gelingt, was reine Informationsvermittlung nicht vermag: mehrere Hirnareale gleichzeitig zu aktivieren. Bei der Verarbeitung von reinen Informationen sind es lediglich zwei. Zudem synchronisiert sich die Hirnaktivität des Zuhörers mit der des Erzählers (Spiegelung). Die Geschichte wird dann als eigene Erfahrung wahrgenommen. Geschichten sorgen also für Aufmerksamkeit und bessere Speicherung. Wenn Werte, Bedeutung und Beziehung zusammenkommen, bleibt Ihre Geschichte (und ihre Moral) nachhaltig in Erinnerung. Sie regt uns zum Nachdenken und Nachfühlen an und verstärkt positive Emotionen, sodass Menschen Ihnen – oder Ihrem Angebot – folgen wollen.

Vergessen Sie nicht danach zu fragen, was Menschen mit Ihrer Marke verbindet. Haben Sie keine Angst davor, die wahre Geschichte zu erzählen. Die Kämpfe, Rückschläge und Erfolge Ihres Werdegangs helfen den Menschen, Ihre Leidenschaft und Ihren (Leidens-)Weg nachzuempfinden, die zu Ihrem heutigen Hotelerfolg geführt haben. Menschen folgen am liebsten Menschen (die eine Mission haben) und nicht anonymen Unternehmen. Sie tun also gut daran, Ihre Botschaft menschlich zu gestalten oder vielleicht sogar selbst als zentrale Person in Ihrer Erzählung in Erscheinung zu treten. 

Gerade im Tourismus bietet unser moderner Lebensstil unzählige Möglichkeiten, in Verbindung mit dem Ort und den hiesigen Bewohnern zu treten oder lokale Erlebnisse zu entdecken (das Motto von Airbnb „Belong Anywhere“ kommt diesem Wunsch der Gäste entgegen und funktioniert genau deswegen so gut).

 

Entwickeln Sie eine Geschichte, die so fesselnd ist, dass Ihr Publikum sie als Ihre Wahrheit versteht, die es wert ist, abgespeichert und geteilt zu werden. Setzen Sie sich mit den Problemen, Bedürfnissen und Sehnsüchten Ihres Publikums auseinander und verwandeln Sie Ihre Antwort darauf ihn eine merkbare Geschichte.

Dipl.Des. (FH) Sergej Ritter-Höntzsch
Solid & Bold Salzburg

Checkliste zur Brand Story-Entwicklung

  • Sind alle Aspekte des Gasterlebnisses auf Ihre Markengeschichte abgestimmt (roter Faden)?

  • Wie präsentieren Sie Ihr Hotel Bewerbern und Bewerberinnen, Partnern und Partnerinnen, Journalisten und Journalistinnen? Sprechen Sie nur über Ihr Produkt?

  • Wofür möchten Sie in Erinnerung bleiben?

Ihre Ansprechpartnerin

Brigitta Brunner BA

Brigitta Brunner BA

Leitung Campus E-Mail senden +43 1 5330952-21

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