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Die Bitcoin-Revolution: Neue Chancen für die Hotellerie
Finanzen, Digitalisierung

Die Bitcoin-Revolution: Neue Chancen für die Hotellerie

Als Absicherung gegen traditionelle Währungsrisiken, Zahlungsmittel oder Einnahmequelle: Bitcoin ist wieder in aller Munde. Im Interview mit Experte Niko Jilch erkunden wir die Gründe für das wachsende Interesse und gehen der Frage nach, inwieweit Bitcoin auch für die Hotellerie relevant sein könnte.

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ÖHV: Alle reden über Bitcoin. Können Sie kurz erklären, worum's geht?

Niko Jilch: Bitcoin ist eine digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie basiert und auf 21 Millionen Coins limitiert ist. Sie wurde 2008 von einer Person oder Gruppe namens Satoshi Nakamoto eingeführt und stellt das erste dezentralisierte, nicht manipulierbare, digitale Zahlungssystem dar. Bitcoin ermöglicht Peer-to-Peer-Transaktionen ohne zentrale Autorität wie eine Bank oder Regierung. Es entstand als Reaktion auf die Mängel des traditionellen Geldsystems, insbesondere Probleme wie Inflation und Geldmengenausweitung.

ÖHV: Kann Bitcoin auch für Hotelier relevant sein?

Niko Jilch: Ja, definitiv! In der Hotellerie sehe ich v. a. zwei große Einsatzbereiche: Erstens als Vermögensdiversifizierung und als Asset, das in die Bilanz aufgenommen werden kann. Durch das Halten von Bitcoin können Hotels ihr Portfoliorisiko diversifizieren und sich gegen die Entwertung traditioneller Währungen absichern. Zweitens als Zahlungsmöglichkeit für Gäste. Bitcoin bietet erhebliche Kostenvorteile gegenüber Kreditkartenanbietern, da geringere Gebühren anfallen und keine Rückbuchungen möglich sind. Zudem erleichtert es internationalen Gästen die Zahlung ohne Währungsumrechnungen. Die Akzeptanz von Bitcoin kann Hotels außerdem als technologisch fortschrittlich positionieren und neue Gäste anziehen.

 

ÖHV: Und wie kann Bitcoin in Hotels implementiert werden?

Niko Jilch: Das kann auf verschiedene Weise erfolgen. Zunächst können Hotels Bitcoin als Zahlungsmethode für Zimmerreservierungen akzeptieren – entweder über die eigene Bitcoin Wallet oder durch Drittanbieter-Zahlungsabwickler. Gäste zahlen mit Bitcoin und das Hotel kann wählen, ob es die Beträge in Bitcoin oder in Euro gutgeschrieben haben möchte. Zudem können Hotels Bitcoin als Vermögenswert in ihre Bilanz aufnehmen, um Cash-Reserven vor Geldentwertung zu schützen und potenzielle Wertsteigerungen zu erzielen.

 

ÖHV: Können Hotels Bitcoin auch selbst herstellen (Mining)?

Niko Jilch: Ja. Hotels mit einer eigenen, leistungsstarken Photovoltaikanlage können überschüssig produzierten Strom für das Bitcoin Mining (Herstellprozess von Bitcoin) verwenden. Diese Methode erlaubt es, zusätzliche Einnahmen zu generieren und gleichzeitig die beim Mining entstehende Wärme zu nutzen – beispielsweise für die Beheizung von Wasser oder Räumen. Dies kann besonders in größeren SPA-Hotels und -Resorts wirtschaftlich sinnvoll sein und die Nachhaltigkeitsbemühungen des Hotels unterstützen.

 

ÖHV: Welche Vorgehensweise empfehlen Sie Hotelier, die Bitcoin implementieren möchten?

Niko Jilch: Es gibt einige wichtige Schritte, um den Prozess erfolgreich zu gestalten. Bei Familienunternehmen ist es besonders sinnvoll, dass sich die Eigentümerpersönlich mit der Thematik auseinandersetzen. Das Verständnis und Vertrauen in die Technologie sind entscheidend, um informierte Entscheidungen zu treffen und das volle Potenzial von Bitcoin auszuschöpfen. In der Konzernhotellerie sollte eine geeignete Person bestimmt werden, die sich intensiv mit Bitcoin beschäftigt und die Implementierung verantwortet.

 

ÖHV: Vielen Dank für das Gespräch!

Generell ist es vor einem Bitcoin-Investment ratsam, sich zum Thema umfassend Wissen aufzubauen. Buchtipp zum Thema: Der Bitcoin Standard/Saifedean Ammous. Empfehlenswert sind auch die zahlreichen kostenlosen YouTube-Kanäle. Einer dieser Kanäle wird von unserem Interviewpartner Niko Jilch betrieben.

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