Videoüberwachung ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Sicherheit in Hotels. Sie schützt Ihre Gäste, Mitarbeitende und Ihr Eigentum vor Diebstahl, Vandalismus und anderen Gefahren. Jedoch birgt eine schlecht abgesicherte Videoüberwachung auch erhebliche Risiken für Ihr Hotel.
Kriminelle können sich Zugang zu Ihren Kameras verschaffen, private Aufnahmen einsehen oder diese für erpresserische Zwecke missbrauchen. Zusätzlich drohen bei Datenschutzverstößen empfindliche Bußgelder und ein schwerer Imageschaden für Ihr Haus.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen können Sie diese Risiken deutlich reduzieren und Ihre Videoüberwachung sicher betreiben.
- Passwörter: Verwenden Sie für jede Kamera und jedes Aufnahmegerät ein starkes, individuelles Passwort. Vermeiden Sie Standardpasswörter und ändern Sie noch vor Inbetriebnahme das voreingestellte Passwort
- Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktivieren Sie, wo möglich, eine zusätzliche Sicherheitsabfrage (z. B. per Handy).
- Zugriffsrechte: Nur vertrauenswürdige, autorisierte Personen sollten Zugang zu den Systemen haben.
- Kameras und Aufzeichnungsgeräte dürfen nicht mit dem Gäste-WLAN oder einem allgemein zugänglichen Netzwerk verbunden sein.
- Idealerweise laufen die Überwachungssysteme in einem eigenen, gesicherten Netzwerk.
- Firewalls (digitale Schutzwände) und ggf. ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) verhindern unerlaubte Zugriffe von außen.
- Videoaufnahmen dürfen nur im Rahmen der Datenschutzgesetze (z. B. der DSGVO) gemacht werden.
- Gäste und Personal müssen klar und sichtbar informiert werden, wo Kameras angebracht sind (z. B. durch Schilder).
- Eine permanente Überwachung ohne rechtliche Grundlage ist nicht erlaubt.
- Speichern Sie alle Aufnahmen verschlüsselt – also so, dass Unbefugte sie nicht einfach auslesen können.
- Stellen Sie sicher, dass Daten nach einer festgelegten Frist automatisch gelöscht werden – wenn sie nicht mehr benötigt werden.
- Nur befugte Personen dürfen auf gespeicherte Videos zugreifen.
- Bringen Sie Kameras so an, dass sie nicht leicht sabotiert oder verstellt werden können.
- Prüfen Sie regelmäßig sogenannte Log-Dateien (digitale Protokolle), um verdächtige Zugriffe oder Manipulationsversuche zu erkennen.
- Kameras und die zugehörige Software müssen regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu schließen.
- Veraltete oder unsichere Geräte sollten durch zertifizierte, moderne Modelle ersetzt werden.
- Es ist nicht zulässig, Videoaufnahmen zu speichern, um sich Gesichter von Gästen bis zum nächsten Check-in zu „merken“.
- Die Überwachung darf niemals dazu dienen, Gäste zu analysieren oder ihr Verhalten zu beobachten.
Fazit
Videoüberwachung ist ein sinnvolles Instrument zur Sicherheit im Hotel – aber nur dann, wenn sie fachgerecht eingesetzt wird. Mit den oben genannten Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Systeme nicht nur technisch zuverlässig, sondern auch rechtlich einwandfrei funktionieren. Gleichzeitig schützen Sie damit Ihr Haus vor Image-Schäden und rechtlichen Konsequenzen.