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Nachhaltige Hoteltextilien
Nachhaltigkeit

Nachhaltige Hoteltextilien

Bei der Wahl von Hoteltextilien gilt es vieles zu beachten – neben der Hygiene soll auch Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen. Welches Textil am umweltfreundlichsten ist und wie man Frottee und Bettwäsche am nachhaltigsten pflegt, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

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Anschaffung und Auswahl von Hoteltextilien

Strapazierfähigkeit, Pflegeleichtigkeit und eine ansprechende Optik sowie Haptik stehen bei der Anschaffung bzw. Auswahl von Hoteltextilien meistens im Vordergrund.
Eher gering ist die Nachfrage aus der Hotellerie nach Bettwäsche in Bio-Qualität oder aus nachhaltiger Produktion. Der Trend zu auffallenden Design-Elementen wie farbliche Zierkissen, Decken und Deko-Schals in unterschiedlichen strukturierten Oberflächen hält an.

Anders bei den Bio Hotels: Diese arbeiten mit der Firma Cotonea (www.cotonea.de) und deren Bio-Bettwäsche. Bei der Firma Contonea bzw. Elmer&Zweifel stammt die Bio-Baumwolle aus eigenen Anbauprojekten in Kirgisien und Uganda. In diesen Projekten arbeiten inzwischen 80.000 Bauern, die eine Bio-Prämie und Fair-Prämie erhalten. Laut der Firma Cotonea werden vom Bio-Baumwollanbau bis zum fertigen Endprodukt keine ökologisch bedenklichen Substanzen verwendet. Auch der Wasserverbrauch bei den Bauern ist sehr gering, weil in deren Anbaugebieten der natürliche Niederschlag vollkommen ausreicht.

Langlebige Textilien sind nachhaltiger

Mit einer hohen Garnqualität steht und fällt die Qualität des Gewebes bzw. Stoffes. Bei Frotteewaren werden laut Zulieferfirmen auch schon vermehrt Bioware, GOTS-Zertifizierung oder Produkte mit biologisch abbaubaren Färbemittel ausgewählt. Beim Material herrscht generell die Qual der Wahl: von Baumwolle, Bambus, Hanf, Leinen bis zu Synthetik-Stoffen – alles ist möglich. Dann soll’s auch noch nachhaltig, ökologisch und vor allem schön & bequem sein.

Der Verkaufsschlager der Firma Multitex www.multitex.at  ist z.B. Bademantel Multi Star 2.0. (mit unabhängigen Wellnesstextilsiegel von Hohenstein & OEKO TEX 100 Zertifikat). Dieser Mantel besteht zu 55% aus Baumwolle und zu 45% aus Microfaser. Hier schrillen im ersten Moment gleich die Alarmglocken (45% Polyester), aber bei genauerer Betrachtung ist dieser Mantel laut Multitex nachhaltiger als ein herkömmlicher Bademantel aus 100% Baumwolle weil

  • Hält um 30 % länger als ein herkömmlicher Baumwollmantel
  • Trocknet um bis zu 40 % schneller = 40% Energieersparnis
  • Kein Chloreinsatz nötig, da 95° bzw. 60° waschbar
  • Farbbeständig durch Doppelfärbung
  • Hautsensorische Komfortnote = sehr gut (Test Hohenstein)
  • Pflegeeignung = sehr gut (Test Hohenstein)

Polyester, Mischgewebe und Co.

Mario Maczek – Geschäftsführer von Multitex – ist überzeugt, ein Anteil an Polyester im Grundgewebe auch bei Hand-, Bade- und Saunatüchern ist kein schlechtes Zeichen – ganz im Gegenteil. Der Polyester ist erstens so eingearbeitet, dass der Gast es nie direkt berührt und zweitens (das als ökologischer UND ökonomischer Vorteil) es gewährleistet eine längere Haltbarkeit und schnellere Trocknung.

Aber hier gehen die Meinungen auseinander. Johannes Brenner von der Firma Cotonea ist kein Fan von Mischgewebe - also von Textilien die einen hohen Anteil an Polyester enthalten. Mischgewebe sind billiger als ein reines Baumwollgewebe aber tragen auch zu Mikroplastik in unseren Gewässern bei. Die Haptik und das Schlafklima sind bei Mischgeweben lt. der Firma Cotonea eine Katastrophe, speziell in der warmen Jahreszeit. Für die Hotellerie verwendet dieses Unternehmen nur naturbelassene und sauerstoffgebleichte Gewebe und die können dann auch bei 95°C gewaschen werden.

Bügel- und knitterfrei?

Die Cotonea-Bettwäsche ist nicht bügelleicht oder bügelfrei. Laut Auskunft von Cotonea werden für bügelleicht oder bügelfrei die Gewebe mit Kunstharzen behandelt, die das krebserregende Formaldehyd abspalten. Außerdem verkleben diese Kunstharze die Poren der Gewebe, wodurch sie nicht mehr atmungsaktiv sind.

Richtig ist, dass die Cotonea-Textilien dadurch knitteranfälliger sind. Das kann man aber gegenüber den Gästen sehr positiv darstellen, indem man z.B. ein kleines Merkblatt auf das Bett legt:

„Lieber Gast, Sie werden feststellen, dass Ihre Bettwäsche eine leichte Knitterbildung zeigt. Das ist keine Nachlässigkeit unseres Personals, sondern geschieht im Interesse Ihrer Gesundheit. Wir verwenden nur Bettwäsche, die nicht mit schädlichen Chemikalien behandelt wurde und deshalb verzichten wir auf die Bügelleicht- und Bügelfreiausrüstungen, die das sehr schädliche Formaldehyd abspalten können."

Und zusätzlich: "Außerdem werden Sie vielleicht feststellen, dass unsere Bettwäsche nicht strahlend weiß ist. Das liegt daran, dass sie nur mit Sauerstoff gebleicht und auf optische Aufheller, die Allergien auslösen können, verzichtet wurde“.

Seit Eröffnung des Biohotels 2009 arbeitet das Theiner-Team mit Bettwäsche, Frottee, Kissen und Decken der Firma Cotonea bzw. Elmer & Zweifel:

Für uns als Biohotel ist es selbstverständlich, dass wir nur Wäsche aus kontrolliert biologischer Baumwolle verwenden und unsere Gäste erwarten das auch so! Der Erfolg zeigte sich schnell: unsere Gäste fühlen sich so wohl mit den Textilien, dass sie diese auch für zuhause erwerben möchten. Nun verkaufen wir die Bett- und Badwäsche in unserem Hotel-Shop.

Walter Theiner
Theiner's Garten - Das Biorefugium, Südtirol

Kissenhülle - eine hygienische Lösung

Gerade in diesen Zeiten schätzen die Gäste es sehr, auf einem sauberen Kissen zu schlafen. Da es oft nicht umsetzbar ist, sämtliche Kissen vor jedem Gästewechsel zu waschen, hat die Firma Schraml www.schraml-hoteltextil.at  sogenannte Kissenhüllen bzw. Hygienehüllen für Kissen im Programm. Diese werden über das jeweilige Kissen gestülpt, darüber kommt dann ganz normal der Kissenbezug. Vorteil: Eine Kissenhülle nimmt deutlich weniger Platz ein in Waschmaschine und Trockner und ist vor allem auch wesentlich schneller trocken als ein ganzes Kissen. Deshalb ist der Aufwand sehr viel geringer, und es ergibt sich dadurch eine Zeit- und somit Kostenersparnis. Auch gibt es diese Kissenhüllen als kochfähige Lösung, Hüllen mit natürlicher Anti-Milben-Ausrüstung und Bio-Hüllen aus Naturmaterialien aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA).

Herbert Schraml empfiehlt den Hotels, diese Kissenhüllen wirklich nach jedem Gästewechsel zu waschen, und dies dann auch aktiv zu bewerben, z. B. mit einem kleinen Aufsteller im Zimmer à la
„Lieber Gast, in unserem Haus legen wir sehr viel Wert auf Hygiene. Deshalb ist es uns wichtig, dass Sie auf einem sauberen Kissen schlafen können … Wir wünschen süße Träume!“

 

Gütesiegel

„Ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr“ ist der erste Eindruck, wenn man sich mit Gütesiegeln bei Textilien auseinandersetzt. Es herrscht tatsächlich ein enormer Aufklärungsbedarf, denn viele Bezeichnungen werden nur als Marketinginstrumente verwendet und geben keine oder wenig Auskunft über Produktdetails.

Anerkannte Gütesiegel im Bereich nachhaltiger Textilien sind lt. unseren Recherchen:

  • Naturtextil (IVN) = höchster Öko-Standard, vollständig aus Naturfasern & ökolog. Produktionsprozess
  • GOTS (Global Organic Textile Standard) = Naturfasern
  • Österreichisches Umweltzeichen = hohe Umweltstandards in der Produktion & verwendete Naturfasern sind biologischer Herkunft
  • Europäisches Umweltzeichen (EU-Blume) = umweltverträgliche Produktion
  • Fairtrade = fairer Preis & soziale Mindeststandard bei Produktion bzw. „fair-for-life“ (noch strengere Standards als bei Fairtrade

Mehr Information dazu finden Sie hier.

Den Gast auf Nachhaltigkeit hinweisen & sparen

Und was passiert dann bei der Nutzung im Hotelzimmer? Hier sehen wir neben dem Einfluss auf die Umwelt auch enormes Sparpotenzial! Sicher lassen Sie Ihren Gast entscheiden, ob er einen Wäschewechsel möchte oder nicht. Wenn der Gast Frotteewäsche mehrfach verwendet, kann er dies kundtun, indem er Hand- und Badetücher aufhängt. Wichtig, schauen Sie darauf, dass Ihre Gäste diese Hinweise gut sehen und Ihre Etagenmitarbeiter die Signale dann auch umsetzen - denn hier gibt‘s wirklich Sparpotenzial!

Dazu ein Rechenbeispiel (von Manuela Wiesinger-Grabmer, Controlling Servide GmbH, beim ÖHV-profit.day profit.day 2019):

Ein Hotel in Tirol mit 50.000 Nächtigungen pro Jahr.

  • Ausstattung im Bad pro Gast: 1 Handtuch, 1 Duschtuch & 1 Badevorleger.
  • Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 2 Tage.
  • Die Kosten bei Fremdwäsche (für 1 Handtuch, 1 Duschtuch & 1 Badevorleger): 1,16 Euro.

Wenn nicht jeden Tag Badefrottee gewaschen wird, Einsparungspotential: 29.000 Euro pro Jahr!!! (In diesem Fall bis zu 1% GOP Erhöhung!!!)

Selbst wenn nur ein Drittel der Handtücher NICHT täglich gewechselt wird: 10.000 Euro Einsparung pro Jahr.

Auch die „Art & Weise“ wie wir Sauna- und Wellnesswäsche unseren Gästen anbieten, macht viel aus. Badetücher zur freien Entnahme verleiten zum Verschwenden und Ihr Team kommt mit waschen und nachfüllen nicht mehr nach. Deshalb werden hochwertige Badetücher meist in ansprechenden Taschen unseren Gästen präsentiert. Die Taschen dienen nicht nur der Aufbewahrung von Handtüchern sondern werden aktiv im Wellnessbereich verwendet und oft dann auch für zuhause erworben.

Gesundheit und Hygiene

Unsere Gäste achten mehr und mehr auf Nachhaltigkeit und gerade jetzt spielen Themen wie Gesundheit & Hygienesicherheit eine große Rolle. Der Tiroler Hygienespezialist hollu (www.hollu.com) unterstützt die Hotellerie hier mit zertifizierten Reinigungs- & Desinfektionsprodukten. Am Standort Zirl produziert das Familienunternehmen hochwertige und effiziente Produkte mit einem möglichst geringen Ressourceneinsatz. Mit dem Österreichischen Umweltzeichen und EU-Ecolabel wurden z.B. die Produktlinie hollueco oder auch holluQUID als Wasch- und Desinfektionsprodukt ausgezeichnet.

 

Auch wenn Sie Ihre Wäsche für das Hotel mieten, steht einer ökologischen Auswahl z.B. bei Salesianer nichts entgegen. Laut Auskunft wird durch innovative Projekte in allen Salesianer Betrieben laufend an der Reduktion von Emissionen sowie Energie- und Wasserverbrauch gearbeitet. Und sämtliche Standorte werden mit Photovoltaikdächern ausgestattet.    

Salesianer www.salesianer.com hat natürlich auch Bettwäsche mit Bio Fairtrade Baumwolle im Miet-Programm. Bei diesem Produkt wird Bio Fairtrade Baumwolle von Kleinbauern von ökologisch bewirtschafteten Feldern in Indien verwendet. Die Bio Faretrade Textilien sind etwas teurer als herkömmliche Mietwäsche aber dem Zeitgeist entsprechend steigt lt. Salesianer hier die Nachfrage.  Auch das Rogner Bad Blumau verwendet diese Bettwäsche für ihre Gäste.

Als Leitbetrieb der Region nimmt das Rogner Bad Blumau eine Vorreiterrolle ein und bietet seit Dezember 2018 Bettwäsche mit nachhaltiger Bio Fairtrade Baumwolle. Ein faires und ökologisches Produkt schafft ein gutes Gefühl auf der Haut. Ein Projekt zur Unterstützung der Kleinstbauernkooperative.

Bei unseren Partnern und Lieferanten sind die Werte entscheidend. Nachhaltigkeit und Transparenz sind für uns essentiell. Die Produktauswahl erfolgt nach ökologischen, sozialen und qualitativen Kriterien. Die Firma Dibella bringt nachhaltige, faire und langlebige Textilien auf den europäischen Markt und Salesianer Miettex setzt auf einen umweltschonenden Waschprozess.

KR Robert Rogner
Rogner Bad Blumau

Waschmittel effizient dosieren

Aber zurück zur Effizienz: es fallen jährlich in Hotels weltweit unzählige Tonnen an Wäsche an. Im Durchschnitt benötigt ein Waschgang mit 10 Kilo Wäsche rund 50 Liter Wasser und zirka 1,3 kWh Strom. Und dazu noch Waschmittel: hier bietet die Firma hollu vor allem Konzentrate an, die im Hotel dann effizient dosiert werden und möglichst schon bei Niedrigtemperatur hochwirksam sind – was Energie spart und die Textilien schont. Mit den Konzentraten wird nicht unnötig Wasser auf den Straßen transportiert, man spart an Verpackungsmüll und die leeren Kanister werden dann auch wiederverwendet, so der Geschäftsführer von hollu Simon Meinschad.

Die richtige Dosierung von Waschmittel ist aber nicht nur ein umweltschonender Aspekt sondern auch eine Sparfunktion: Ihr Lieferant passt die Dosiertechnik Ihren Bedürfnissen wie auch der Wasserhärte, Temperatur und Textilart an und so kommt es zu keiner Ressourcenverschwendung oder gar Rückständen in der Wäsche.

 

Für Hausdamen oder Wäschmietfirmen sind viele Faktoren für eine erstklassige Wäschequalität wichtig. Und hygienisch reine Textilqualität ist nicht nur gerade jetzt von höchster Bedeutung. Aber neben der  Reinigung, ist auch entscheidend wie Wäsche gesammelt, geliefert, gelagert und z.B. wieder ausgegeben wird. Reden Sie mit Ihren Zulieferfirmen – denn hier gibt es viel Know-How! Die Firma hollu bietet auch Serviceleistungen wie Evaluierung von Waschprozessen, Überprüfung der desinfizierenden Waschprogramme oder auch Fleckenbehandlung.

Unser Fazit

Eine eindeutige Antwort auf die Frage: „Welches Textil ist am umweltfreundlichsten und wie pflege ich Frottee & Bettwäsche nachhaltig“, gibt es wohl nicht. So viele Kriterien sind bei der Anschaffung zu berücksichtigen und mitunter bedarf es hier der fachlichen Beratung Ihrer Lieferanten. Bei der der Nutzung von Bettwäsche & Frottee liegt es im ökologischen und ökonomischen Interesse, dass die Textilien möglichst robust und lange verwendbar sind. Ihre Etagen-Mitarbeiter können mit der Reduzierung von Handtuchwechsel (natürlich auch bei Bettwäsche) einen großen Beitrag zu Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit leisten. Auch mit der richtigen Dosierung von Waschmittel kann Budget und Umwelt geschont werden und automatische Dosieranlagen helfen hier enorm.

Also, wie so oft kommen wir mit vielen kleinen Schritten auch schon näher zu unserem nachhaltigen Ziel. Denken Sie bei der nächsten Anschaffung von Hoteltextilien an nachhaltig robuste Materialien, die in weiterer Folge ökonomisch & ökologisch sinnvoll gepflegt und verwendet werden. Sprechen Sie mit Ihren Etagenmitarbeitern, sie sind Ihre Inhouse-Experten und können mit dem richtigen Erkennen der Signale (z.B. der Gast möchte die Handtücher wiederverwenden) viel bewirken.

Ihre Ansprechpartnerin

DI Barbara Diallo-Strobl

DI Barbara Diallo-Strobl

Projekt- und Eventmanagement E-Mail senden +43 1 5330952-13

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