ÖHV: Herr Mrazek, wie verändert sich die Hotelsuche im KI-Zeitalter?
Michael Mrazek: Die Art der Informationssuche befindet sich im Umbruch. Bei der klassischen Google-Suche geben die Nutzer:innen ein Stichwort ein, erhalten eine Ergebnisliste und müssen sich anschließend durch zahlreiche Links klicken, um die passenden Informationen zu finden.
Die KI-gestützte Suche, wie sie etwa ChatGPT oder die neue Google SGE bietet, geht deutlich weiter. Hier formulieren Nutzer:innen ihre Frage in Alltagssprache, beispielsweise: „Welches Hotel in Kärnten eignet sich für einen Familienurlaub mit Thermenzugang?“, die KI durchsucht daraufhin große Mengen an Informationen, filtert die relevanten Inhalte heraus und präsentiert sofort eine konkrete, verständliche Antwort – oft inklusive konkreter Angebote.
ÖHV: Was müssen Hotels tun, um in KI-Suchergebnissen aufzutauchen?
Michael Mrazek: KI-Algorithmen sind darauf trainiert, Informationen aus strukturierten Daten zu extrahieren. Die Inhalte der Hotel-Website müssen deshalb so aufbereitet sein, dass sie für KI-Systeme klar verständlich und semantisch verwertbar sind. Struktur, Übersichtlichkeit, lokale Relevanz und emotionale Ansprache sind dabei zentrale Faktoren, um in diesem Umfeld sichtbar zu bleiben.
ÖHV: ncm hat einige Tools entwickelt, welche Websites fit für KI machen. Welche sind das?
Unsere „KI-gestützten Tools“ helfen Hotels dabei, ihre digitale Sichtbarkeit zu sichern und ihre Abläufe gleichzeitig zu automatisieren. Eines unserer Tool erstellt z. B. Alt-Texte und Bildbeschreibungen automatisiert und kontextabhängig. Warum das wichtig ist: Suchmaschinen können Bilder ohne Beschreibung nicht interpretieren. Durch Alt-Texte und Bildbeschreibungen werden visuelle Inhalte jedoch indexierbar. Dadurch steigt die Chance, in der Google-Bildersuche oder in KI-generierten Antwortboxen angezeigt zu werden. Gerade im Tourismus sind visuelle Eindrücke für die Buchungsentscheidung von großer Bedeutung – etwa bei Bildern von Spa-Bereichen, Zimmern oder Landschaften. Alt-Texte tragen außerdem entscheidend zur Barrierefreiheit bei. Screenreader können sehbehinderten Gästen somit die Inhalte der Bilder vorlesen. Das steigert nicht nur die Nutzerfreundlichkeit, sondern ist auch ein Qualitätsmerkmal, das von Google positiv bewertet wird.
Ein weiteres Tool ist unser KI-FAQ-Generator. Er erstellt auf Basis der Website-Inhalte dynamische Fragen und Antworten. Das bringt:
- Für Gäste: Schneller Überblick über zentrale Informationen, weniger Rückfragen an der Rezeption, höhere Buchungsbereitschaft.
- Für Suchmaschinen: Klare, strukturierte Inhalte verbessern SEO und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, in Featured Snippets gelistet zu werden.
- Für KI-Systeme: FAQs sind in der Sprache formuliert, die Gäste tatsächlich verwenden. Das erhöht die Chance, dass KI-Systeme diese Inhalte als Antwortquelle übernehmen. Die FAQs passen sich dynamisch an neue Website-Inhalte an und bleiben dadurch ohne zusätzlichen Pflegeaufwand aktuell.
Wir haben auch einen KI-Assistent entwickelt, der die klassische Volltextsuche auf der Hotel-Website ersetzt. Er versteht komplexe Fragen in natürlicher Sprache, liefert sofort passende Antworten und wandelt Anfragen in qualifizierte Leads um.
Und schließlich gibt es noch den „Chef:innenreport“, welcher täglich aktuelle Kennzahlen zu Buchungen, Stornierungen, Umsätzen und Vertriebskanälen liefert.
ÖHV: Sind diese Tools bereits auf Hotel-Websites im Einsatz?
Michael Mrazek: Ja, einige unserer Kunden setzen die Tools bereits ein. Die Ergebnisse sind eine höhere Sichtbarkeit, weniger Rückfragen an der Rezeption und mehr direkte Buchungen.
ÖHV: Wie aufwändig ist die Integration in eine bestehende Website?
Michael Mrazek: Alle Tools sind so konzipiert, dass sie sich unkompliziert in bestehende Systeme integrieren lassen und innerhalb weniger Wochen einsatzfähig sind. Mit etwas technischem Know-how lassen sich die Tools in nahezu jede bestehende Website einbauen. Ein kompletter Relaunch ist dafür nicht notwendig. Entscheidend ist, den Schritt tatsächlich zu gehen und die Funktionen zu nutzen, anstatt lange darüber nachzudenken, denn die Integration ist einfacher als viele vermuten und die Wirkung setzt sofort ein.
ÖHV: Welche smarten Funktionen kommen als Nächstes?
Michael Mrazek: Besonders im Fokus stehen derzeit:
- Angebotsassistent: verschickt automatisiert, personalisiert und zeitgesteuert Angebote und steigert damit die Abschlusswahrscheinlichkeit.
- Bewertungsassistent: erkennt neue Google-Bewertungen, erstellt individuelle Antwortvorschläge und passt sich langfristig an den Kommunikationsstil des Hotels an.
Das Ziel bei der Entwicklung ist es, Prozesse weiter zu vereinfachen, Teams zu entlasten und die Performance zu steigern.
Vielen Dank für das Gespräch!
Exklusives Angebot für ÖHV-Mitglieder: ncm.at ist Teil des ÖHV-Partnernetzwerks. ÖHV-Mitglieder erhalten deshalb bis 30.09.2025 30 % Rabatt auf alle KI-Tools! Bei Interesse melden Sie sich bitte bei ncm.at-Geschäftsführer Michael Mrazek.