Zum Inhalt
Spricht Ihr Hotel schon vegan?
Nachhaltigkeit

Spricht Ihr Hotel schon vegan?

Ist in Ihrem Betrieb das Angebot für vegane Gäste strategisch verankert? Gibt es einen ganzheitlichen Prozess? Hotelberaterin Natalija J. Čobanov kennt (mindestens) 5 gute Gründe, weshalb Sie ein veganes Angebot unbedingt zur Strategie Ihres Hauses machen sollten.

Lesezeit: 

Natalija J. Čobanov
Artikel von Natalija J. Čobanov

Hotelberaterin

Kommt Ihnen das folgende Szenario vielleicht bekannt vor?

Reisegäste erkundigen sich bei der Buchung danach, ob Ihr Haus auch etwas Veganes anbietet. Die Rezeption möchte die Anfrage nicht ablehnen und antwortet positiv: „Die Küche kümmert sich drum.“ Wenn nun alles glatt läuft, erreicht diese wichtige Gästeinformation noch rechtzeitig die Küche, die nun die Verantwortung hat, die Extra-Wünsche das Gastes zu erfüllen. Je nachdem wie viel Zeit, Kenntnisse und Enthusiasmus im Küchenteam verfügbar sind, fällt das Ergebnis großartig bis mangelhaft aus. Im schlechtesten Fall sind die Gäste über das kulinarische Angebot enttäuscht und äußern ihre Beschwerden an Servicepersonal und Rezeption. Zusätzlich vergeben sie Ihrem Hotel eine schlechte Rezension. Weitere Folgen: Das Management ist enttäuscht, das Personal frustriert und allen graut es schon vor der nächsten veganen Gästeanfrage. Ein Desaster wie aus dem Bilderbuch.

Ein Blick auf die Servicequalität

Das Abwickeln von veganen Gästen verhält sich oft wie das Auflegen eines Brennglases auf das Qualitätsmanagement des Hauses. Der Betrieb gerät ins Wanken. Qualität und Produktivität leiden. Der Grund: Es gibt keinen ganzheitlichen Prozess für den Fall „vegane Gäste“. Doch was wäre, wenn Ihr Hotel vegan sprechen lernen würde? Wenn das vegane Angebot strategisch verankert und alle Prozesse durch das Management gut geplant werden würden? Und was wäre, wenn dieses Angebot nicht nur vegane Gäste begeistert, sondern auch alle anderen Gäste? Es muss sich ja rentieren!

Wir haben 5 gute Gründe, weshalb Sie ein veganes Angebot unbedingt zur Strategie Ihres Hauses machen sollten.

GUTER GRUND #1: Neues Angebot = Neue Zielgruppen

Die Ernährungsgewohnheiten der Gäste verändern sich rasant. Plantbased gehört zunehmend zum neuen Normal und wird von modernen, wettbewerbstauglichen Betrieben, die mit der Zeit gehen, zunehmend erwartet. Mit einem gut geplanten veganen Angebot ziehen Sie also neue Zielgruppen an: Veganer, Vegetarier, Flexitarier, Laktoseintolerante, Allergiker und alle, die grundsätzlich offen sind für eine kreative und leckere Gemüse-Küche der Zukunft.

Bonus: Beachten Sie den Große-Gruppen-Effekt: Die Wahrscheinlichkeit, dass in großen Gruppen eine vegane Person mit dabei ist, steigt zunehmend. Oft trifft diese Person die Buchungsentscheidung, da sie kulinarisch ebenfalls auf ihre Kosten kommen möchte. Mit einem veganen Angebot erreichen Sie also nicht nur diese Person, sondern ihre Freunde, Familie und Kollegen gleich mit!

GUTER GRUND #2: Veganes Angebot als Marketing-Booster

Neue Produkte = Neue Kampagnen! Das Marketing rund um das vegane Angebot lässt sich wunderbar kreativ auf allen Kanälen bespielen. Von der Entwicklung eines veganen Reise-Packages bis hin zu einem frischen Green Marketing. Kulinarik spielt beim Hotelaufenthalt eine große Rolle und diese darf gekonnt in Szene gesetzt werden! Denkbar wären auch interaktive Koch-Workshops und Themen-Abende!

Bonus: Kennen Sie den Schaufenster-Effekt? Moderne Gäste sind meist jung und digital aktiv! Gestalten Sie das kulinarische Angebot und die Präsentation am Tisch so, dass Ihre Gäste in den Sozialen Medien mit Bildern und Berichten begeistert davon erzählen! Auf diese Weise werden sie zu authentischen Multiplikatoren!

GUTER GRUND #3: Nachhaltigkeit ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben

Wussten Sie, dass eine vegane Ernährung im vergleich zur Mischkost enorm viele Ressourcen spart in Sachen CO2, Wasser, und Flächenverbrauch? Die pflanzliche Ernährung stellt eine der wirksamsten Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz dar. Sie leisten mit einem gut geplanten veganen Teil- oder Vollangebot also etwas für die Gesellschaft, aber auch für das interne betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement, denn: Der CO2-Fußabdruck kann in der Beschaffung durch eine Erhöhung pflanzlicher Zutaten maßgeblich gesenkt werden!

Bonus: Immer mehr Hotels lassen Ihre Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit zertifizieren. Eine Zertifizierung stellt nicht nur ein nützliches Management-Tool dar, sondern bringt - gut eingesetzt - mehr Sichtbarkeit bei Zielgruppen, denen ein nachhaltiger Hotelurlaub wichtig ist.

GUTER GRUND #4: Vegane Effizienz für bessere Prozesse in der Küche

Mit veganem Angebot nun alles doppelt? Doppelt Mayo, doppelt Müsli und Nudeln mit und ohne Ei? Das kann zu viel Verwirrung, noch weniger Platz und auch fatalen Verwechslungen führen. Ein gut geplantes veganes Angebot ist eines, das die Prozesse besser und leichter macht, und nicht komplizierter!

Vegane Effizienz bedeutet, dass so viel wie möglich grundsätzlich vegan beschafft bzw. zubereitet wird: vegane Nudeln, veganes Gebäck, vegane Kuchenböden, vegane Pancakes, vegane Mayonnaise, veganes Müsli. Vegane Rezepturen stehen geschmacklich den Konventionellen in Nichts nach und ermöglichen schlankere Prozesse. So kommt es bei Küche und Service zu keinen Verwechslungen und der Betrieb hat trotz breiterer Zielgruppe nicht mehr Prozesse.

Bonus: Pflanzliche Zutaten haben ein viel geringeres Risiko von pathogenen Keimen und Keimverschleppung. Zudem sind sie meist haltbarer. Auch das bringt mehr Effizienz in die Küche!

GUTER GRUND #5:  Frischer Wind für das Betriebsklima

Die Umsetzung eines veganen Angebots zieht sich durch nahezu alle Bereiche des Betriebes: Management, Marketing, Sales, Rezeption, Küche, Service. Bei der ganzheitlichen Umsetzung der neuen Strategie ziehen also alle an einem Strang. Gut gemacht bringt das nicht nur frischen Wind auf die Teller, sondern in den gesamten Betrieb:

„Die vegane Kochschulung hat richtig Spaß gemacht. Wir durften endlich wieder so richtig kreativ sein!“ So das Feedback eines Koches, der zuvor sehr skeptisch eingestellt war.

„Ich wusste nicht, dass vegan so lecker ist. Ich glaube, ich probiere die vegane Pasta nach Art Carbonara Zuhause einmal aus, meinen Kindern würde das sicher auch gefallen!“ So tönte das Feedback einer Servicekraft nach einem veganen Service-Coaching mit Verköstigung.

Und das Management? Bitte schön: „Ich erkenne mein Hotel kaum wieder, solche Gäste habe ich mir immer gewünscht! Das neue vegane Angebot trifft den Zahn der Zeit und die Umsätze steigen. Gut geplant konnten wir sogar den Einkauf günstiger gestalten!

Wie Sie sehen, mit einem veganen Angebot in Ihrer Strategie lässt sich eine Win-Win-Win-Situation erschaffen!

Sie erkennen das Potential und wollen ein veganes Angebot in die Strategie Ihres Hauses einbinden? Dann nehmen Sie die Abkürzung und lassen Sie sich von den Erfahrungen und dem Netzwerk eines veganen Hotelberaters unter die Arme greifen!

Gastbeitrag von veganer Hotelberaterin Natalija J. Čobanov, Gründerin von VISION V Consulting. www.visionvconsulting.com

 

Ihre Ansprechpartnerin

Paula Kämpf BA

Paula Kämpf BA

Partner- und Eventmanagement E-Mail senden +43 1 5330952-27
Zur Hauptnavigation
Print Share

Diesen Artikel teilen

Das geistige Eigentum an allen Texten, Bildern und Videos auf dieser Website liegt bei der Österreichischen Hoteliervereinigung oder wurde mit Genehmigung des jeweiligen Inhabers der entsprechenden Rechte verwendet. Es ist gestattet, diese Website zu betrachten, Extrakte auszudrucken, auf die Festplatte Ihres Computers zu speichern und an andere Personen weiterzuleiten. Es ist jedoch nicht gestattet, die Inhalte kommerziell zu nutzen oder Inhalte – auch in Teilen – in Publikationen zu verwenden. Weitergehende Rechte sind mit der Nutzung dieser Website nicht verbunden. Die Österreichische Hoteliervereinigung ist nicht verantwortlich für fremde Inhalte von Websites, auf die von dieser Seite verwiesen wird.