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Fleisch oder nicht Fleisch: Was kommt auf den klimafreundlichen Teller?
Nachhaltigkeit

Fleisch oder nicht Fleisch: Was kommt auf den klimafreundlichen Teller?

In einer klimafreundlichen Küche muss nicht gänzlich auf Fleisch, Milch und Eier verzichtet werden. In Maßen hat der Konsum regional produzierter tierischer Produkte auch (ökologische) Vorteile.

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Um eine Ernährung klimafreundlich zu gestalten, sollten vor allem zwei Dinge vermieden werden: die Verschwendung von Lebensmitteln und ein übermäßiger Konsum tierischer Produkte. Der Speiseplan sollte pflanzenbasiert sein, also einen hohen Anteil pflanzlicher Produkte enthalten. Rein theoretisch hat zwar eine vegane Ernährungsweise ohne jegliche tierische Lebensmittel das größte Potenzial zur Treibhausgas-Reduzierung. Dennoch gibt es einige Gründe, warum ein maßvoller Konsum von – regional produzierten – tierischen Produkten in Österreich auch aus ökologischer Perspektive durchaus Sinn macht.

Die Verwertung von Produkten, die der Mensch nicht essen kann oder möchte

Bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel fallen immer auch Produkte an, die wir Menschen nicht essen können oder wollen. Genau genommen sind es sogar vier Kilogramm, die je ein Kilogramm produziertem pflanzlichem Lebensmittel durchschnittlich übrigbleiben beziehungsweise anfallen. Beispiele dafür sind etwa Stroh oder die Schale des Getreidekorns. Diese und viele andere „Reste“ der pflanzlichen Lebensmittelproduktion können unter anderem an Nutztiere verfüttert und so für den Menschen in Form von Fleisch, Milch und Eiern verwertbar gemacht werden, anstatt verloren zu gehen.

Naturräumliche Voraussetzungen in Österreich

Für unsere Ernährung können wir Ackerfrüchte anbauen, Obst und Gemüse produzieren oder Tiere halten. Nicht jeder Ort beziehungsweise jede Fläche eignet sich dabei für die Produktion verschiedener Lebensmittel gleich gut. Man kann zum Beispiel in den Hochalpen keine Bananenplantagen anbauen, um ein plakatives Beispiel zu nennen.

In Österreich besteht etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus Ackerland, die andere Hälfte aus Grünland, also Wiesen und Weiden. Nun essen wir Menschen zwar kein Gras, können dieses Grünland aber dennoch für uns verwertbar machen, und zwar über Wiederkäuer wie die Kuh. Diese fressen die Gräser und Kräuter ab und wandeln sie in Fleisch und Milch um.

Würden wir unser Grünland umbrechen, um Flächen für Getreide oder Gemüse zu gewinnen, dann käme es zur Freisetzung großer CO2-Mengen. Denn Wiesen und Weiden speichern in ihren Böden sehr viel Kohlenstoff, oftmals sogar mehr als ein Waldboden. Ein solcher Umbruch zugunsten pflanzlicher Lebensmittel würde also wiederum einen Klimanachteil mit sich bringen.

Eine ausgewogene Ernährung

Maßvoll lautet das Stichwort bei Fleisch nicht nur in Hinblick auf ökologische Aspekte, sondern auch auf ernährungsphysiologische. Denn offizielle Ernährungsempfehlungen für Österreich sehen ein gewisses Maß an tierischen Lebensmitteln als Teil einer ausgewogenen Ernährung vor, um unseren Bedarf an Nährstoffen zu decken – zum Beispiel an Kalzium. Denn während man in vielen asiatischen Ländern mehrmals täglich kalziumhaltiges Blattgemüse wie Kohl zu sich nimmt, sehen das die Speisepläne unserer westlichen Welt in der Regel nicht vor. So sind es bei uns Milchprodukte, die die Rolle des Kalzium-Hauptlieferanten übernehmen.

Auch die sogenannte Planetary Health Diet, eine von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelte ganzheitliche Ernährungsform, die Wohlstandserkrankungen entgegenwirken, Hunger stillen und die Umwelt schützen soll, empfiehlt den maßvollen Konsum von Fleisch wie auch von Eiern und Milchprodukten.

Klar ist jedoch auch: Die empfohlene Menge an tierischen Produkten liegt deutlich unterhalb dessen, was durchschnittliche Verzehrgewohnheiten hierzulande mit sich bringen. Sowohl im Sinne der Ökologie als auch unserer Gesunderhaltung sollten wir unsere Speisepläne also klar pflanzenbasiert ausrichten.

Was also kommt nun auf den klimafreundlichen Teller? Ganz klar: viel regionales und saisonales Getreide, Obst und Gemüse, und zwischendurch ruhig auch ein Stück Fleisch, ein Ei oder ein Eck Käse – allerdings in Maßen und vor allem: regional produziert. Denn nur dann kommen die zuvor genannten Vorteile der Grünland- und Kreislaufwirtschaft auch zum Tragen.

Bezugsquelle und weitere Infos:

Land schafft Leben ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, transparent und unabhängig über Herkunft, Herstellung und Bedeutung österreichischer Lebensmittel aufzuklären. Von der Landwirtschaft über die Verarbeitungsbetriebe bis in die Gastronomie und den Handel beleuchtet der unabhängige und unpolitische Verein die gesamte Wertschöpfungskette.


Ihre Land schafft Leben-Ansprechpartnerin:

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T: +43 1 8906458-303
E-Mail: laura.schott@landschafftleben.at

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