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Brot und Gebäck
Nachhaltigkeit

Brot und Gebäck

Ein Lebensmittel, das unter Umständen einen unerwartet großen CO2-Fußabdruck haben kann, ist Brot. Die Gründe dafür liegen in der Herkunft der Rohstoffe und den großen Mengen weggeworfenem Brot und Gebäck.

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Brot und Gebäck gehören in Österreich zu den Grundnahrungsmitteln und sind Teil einer jahrhundertelangen Tradition. In kaum einem anderen Land gibt es eine so große Vielfalt an Brot und Gebäck wie hierzulande. Als traditionelles und heimisch verankertes Lebensmittel wird die Herkunft der dafür benötigten Rohstoffe kaum in Frage gestellt. Dass diese tatsächlich aus Österreich kommen, ist jedoch keineswegs selbstverständlich, denn weder das Herkunftsland von Getreide noch von daraus hergestellten Produkten muss auf diesen angegeben werden. Ob der Hauptrohstoff Mehl also aus Österreich kommt oder nicht, bleibt unbekannt, solange Herstellerinnen und Hersteller dies nicht freiwillig angeben.

Weizen: viel Export, viel Import

Obwohl Österreich große Mengen Brot und Gebäck produziert – 2020 waren es rund 416.000 Tonnen – werden jährlich auch über 50.000 Tonnen importiert. Und auch für das hier produzierte Brot und Gebäck werden nicht nur heimische Rohstoffe verarbeitet. Bei vielen beliebten Backwaren wie Mohnstriezeln oder Sesamweckerln ist das auch gar nicht möglich, da einzelne Rohstoffe hierzulande nicht angebaut werden können. Für Sesam ist unser Klima beispielsweise nicht geeignet, weshalb dieser unter anderem aus Indien und Äthiopien beschaffen wird. Bei anderen Brotzutaten spielt weniger das Klima als die Eigenschaften der heimischen Rohstoffe oder aber auch der Preis eine Rolle. Österreichische Kürbiskerne sind zum Beispiel geschmacklich gut, werden aber von vielen Bäckereien als zu dunkel empfunden, da sie beim Backen schwarz werden, wenn sie als Bestreuung genutzt werden. Daher werden sie zum Teil aus Ländern wie China bezogen.

Brot und Gebäck werden besonders oft weggeworfen

Doch nicht nur die Rohstoffherkunft kann Brot und Gebäck unter Umständen einen unerwartet schweren CO2-Rucksack bescheren. Ein großes Problem ist auch das Thema Lebensmittelverschwendung. Denn: Brot und Gebäck gehören zu jenen Lebensmitteln, die in Österreich am allerhäufigsten im Müll landen. Für die Getreideernte, das Mahlen, die Verarbeitung zu Brot und dessen Verpackung und Transport fallen große Mengen an Energie und anderen Ressourcen an – und das völlig umsonst, wenn die Semmel oder das Stück Brot letztendlich schlichtweg im Müll landen.

Dabei bieten sich gerade bei Brot und Gebäck viele Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Es eignet sich zum Beispiel gut zum Einfrieren und frisch aufbacken. Eine weitere Möglichkeit ist, den Gästen Brot und Gebäck vermehrt auf Anfrage zu servieren, anstatt von vorneherein große Mengen auf den Tisch zu stellen, die anschließend entsorgt werden müssen, obwohl vielleicht nur ein Stück davon abgebrochen wurde. Aus getrocknetem Brot können außerdem Semmelbrösel und -würfel gemacht werden, die gerade in der heimischen Küche vielseitig Einsatz finden. Am 26. Mai ist übrigens Tag der Lebensmittelrettung – ein guter Anlass, sich die Problematik von Lebensmittelverschwendung bewusst zu machen und etwas dagegen zu unternehmen. Denn bis zu diesem Datum werden wir rein rechnerisch gesehen alle bis dahin weltweit produzierten Lebensmittel weggeworfen haben.

Bezugsquelle und weitere Infos:

Land schafft Leben ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, transparent und unabhängig über Herkunft, Herstellung und Bedeutung österreichischer Lebensmittel aufzuklären. Von der Landwirtschaft über die Verarbeitungsbetriebe bis in die Gastronomie und den Handel beleuchtet der unabhängige und unpolitische Verein die gesamte Wertschöpfungskette.

 
Ihre Land schafft Leben-Ansprechpartnerin:

Mag. Carmen Brüggler 
T: +43 1 8906458-306
E-Mail: carmen.brueggler@landschafftleben.at

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