Die von Wiens Finanzstadträtin Barbara Novak angekündigte Ortstaxen-Erhöhung (81 Mio. mehr von 433 Hotels, die anderen 125.000 Wiener Unternehmen zahlen nichts) sorgt weiter für Unmut und Unsicherheit. Denn eigentlich sollen die Gäste die Ortstaxe zahlen und die Hotels sie dann an die Stadt abführen. Doch viele Gäste haben für die Weihnachtsfeiertage schon mit 3,2% Ortstaxe gebucht, Kongresse werden überhaupt Jahre im Voraus fixiert. Dass die die Nachforderungen schlucken: unwahrscheinlich. Die Hotels drohen auf enormen Kosten sitzenzubleiben!
Faktencheck in Wien und Amsterdam: Von wegen europäisches Mittelfeld!
Eine Aussage Novaks sollte die Unruhe einfangen: Wien liege bei der Ortstaxe im Mittelfeld, in Amsterdam etwa betrage die City Tax 12,5%. Aber nur dort - von Mittelfeld also keine Rede! Sieht man genauer hin, erkennt man, dass die Niederlande eine Steuer- und Abgabenquote von 39% haben, Österreich 45%. Ergebnis des Faktenchecks: Wien liegt bei der Ortstaxe nicht im Mittelfeld, sondern auf Platz 2 in Europa. Und in Summe lastet auf Wiens Hotels spätestens nach der angekündigten Rekord-Erhöhung die höchste Steuer- und Abgabenlast aller Unternehmen Europas.
Wo bleiben AK und VKI bei der Rekordpreiserhöhung ohne Gegenleistung?
Ungewohnt ruhig ist angesichts der gewaltigen Erhöhung der Ortstaxe, die auch Wien-Gäste aus den Bundesländern (im Vorjahr fast jeder vierte) belastet, der Verbraucherschutz. Kommt die Abzock-Masche aus dem roten Wien, ist selbst eine Preiserhöhung um 166% ohne Gegenleistung und Mehrwert für die Gäste offenbar weder für die Arbeiterkammer noch für den Verein für Konsumenteninformation ein Problem …