Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria belegen: Österreichs ist weiterhin ein Gästemagnet. Mit 83,39 Millionen Nächtigungen erreichte die Sommersaison 2025 einen neuen Höchstwert und lag um 2,2 % über dem bisherigen Rekordjahr 2024. Auch der Oktober setzte mit 9,22 Millionen Nächtigungen einen Bestwert. Diese Entwicklung zeigt deutlich: Österreich behauptet seine starke Position im internationalen Wettbewerb. „Die Zahlen unterstreichen, wie attraktiv Österreich ist. Unsere Gastgeberinnen und Gastgeber überzeugen mit Qualität, Herzlichkeit und Verlässlichkeit – das schätzen die Gäste“, so ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer.
Nebensaison gewinnt deutlich an Bedeutung
„Die wachsende Bedeutung der Nebensaison ist ein wichtiger Schritt in Richtung Ganzjahresbetrieb. Sie unterstützt Betriebe wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen“, betont Gratzer. Besonders erfreulich ist der langfristige Trend, dass Vor- und Nachsaison immer mehr Gewicht gewinnen. Während in den 1970er-Jahren nur rund ein Drittel der Sommernächtigungen auf Mai, Juni, September und Oktober entfiel, ist es heute bereits etwa die Hälfte. Diese Entwicklung stärkt die regionale Wertschöpfung über einen längeren Zeitraum, sorgt für bessere Planbarkeit in den Betrieben und schafft stabilere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Wirtschaftliche Realität hält nicht mit Rekorden mit
Trotz der positiven Nächtigungsentwicklung zeigt sich in den Betrieben eine deutlich angespanntere Lage. Steigende Mitarbeiter:innen-, Energie- und Sachkosten belasten die Ergebnisse, während die Spielräume bei den Margen gering bleiben. „Dass Nächtigungszahlen steigen, ändert nichts daran, dass die Betriebe wirtschaftlich stark gefordert sind. Die Kostenentwicklung ist dynamischer als die Ertragslage – und das ist auf Dauer nicht tragbar“, erklärt Gratzer. Gleichzeitig wird der Zugang zu Finanzierungen schwieriger, was notwendige Investitionen in Modernisierung, Energieeffizienz und Qualität erschwert. Rückmeldungen aus den Häusern machen zudem deutlich, dass Preissteigerungen am Markt nur teilweise durchsetzbar sind und damit zusätzlicher Druck auf die wirtschaftliche Substanz entsteht.
Nötig: Rahmenbedingungen, um Erfolg abzusichern
„Wenn wir Österreich als starke Ganzjahresdestination weiterentwickeln wollen, dürfen wir uns nicht auf guten Nächtigungszahlen ausruhen. Die Branche liefert – jetzt braucht sie die passenden Rahmenbedingungen. Die Politik ist am Zug“, so der Branchenvertreter. Um die positive Entwicklung auf Dauer abzusichern, müssen die Betriebe spürbar entlastet werden. Zentral sind eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast, ein moderner und flexibler Arbeitsmarkt, bedarfsgerechte Kinderbetreuungsangebote sowie ein konsequenter Abbau bürokratischer Hindernisse. Zusätzlich braucht es eine nationale Tourismusstrategie mit klar definierten Zielen, Zeitplänen und ausreichender Finanzierung – wie zuletzt von WIFO und ÖHV präsentiert –, um den langfristigen Erfolg des Tourismus zu sichern.