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Nachlese: Die ÖHV informiert zu Lüftung, Ventilation und Klimatisierung
Energie & Umwelt

Nachlese: Die ÖHV informiert zu Lüftung, Ventilation und Klimatisierung

Elisabeth Sibille und Nicole Hartl von der Österreichischen Energieagentur sowie Felix Hochwallner vom AIT - Austrian Institute of Technology zeigen Möglichkeiten auf, wie Sie einen wartungsarmen, effizienten und dadurch kostenoptimalen Betrieb der Lüftungs- und Klimatisierungsanlage erreichen können.

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Die Frischluftversorgung sowie eine angenehme Temperierung in Hotels tragen wesentlich zum angenehmen Komfortempfinden der Gäste bei, verursachen aber auch Energiekosten. Wie der energieeffiziente Betrieb einer Lüftungs- und Klimatisierungsanlage funktionieren kann, erklärten eine Expertin und ein Experte beim vergangenen Online-Talk.

Die regelmäßige Versorgung mit Frischluft im Hotel ist wichtig, um übermäßige Feuchtigkeit loszuwerden, verbrauchte Atemluft gegen frische Luft auszutauschen sowie Gerüche und Schadstoffe in der Luft zu entfernen.

Regelmäßiges, bedarfsgerechtes händisches Lüften im gesamten Gebäude ist jedoch zeitlich und organisatorisch nicht möglich. Darüber hinaus ginge im Winter auf diese Weise durch zu lange geöffnete oder gar gekippte Fenster zu viel Wärme nach außen verloren. Im Sommer wiederum wäre der Hitzeeintrag von draußen in den Innenraum erheblich.

Eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist daher das Mittel der Wahl, um die Frischluftzufuhr im notwendigen Maße und darüber hinaus energieeffizient bereitstellen zu können. Auch das Heizen und Kühlen ist mit entsprechenden Komponenten möglich.

Dr. Elisabeth Sibille, Expertin für Bauphysik und Gebäudetechnik in der Österreichischen Energieagentur, präsentierte im vergangenen Online-Talk die Vorteile und einzelnen Komponenten einer solchen Lüftungsanlage sowie Maßnahmen für einen energieeffizienteren Betrieb. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem:

  • Überprüfen des Frischluftbedarfes in den unterschiedlichen Hotelbereichen
  • Anpassen der Zu- und Abluftvolumenströme, falls notwendig
  • Überprüfen und eventuelles Anpassen der Solltemperaturen bei Verwendung der Lüftungsanlage zum Heizen oder Kühlen
  • Überprüfen der Dichtheit der Verteilleitungen
  • Dämmung der Verteilleitungen
  • Rechtzeitiger Filtertausch
  • Richtiger Einbau des Filters
  • Kontrolle des Filterrahmens
  • Reinigen der Wärmetauscher sowie Heiz- und Kühlregister, um wieder eine gute Wärmeübertragung bereitstellen zu können
  • Drehzahlregelung des Ventilators durch Frequenzumrichter (FU) oder EC-Motor[1]
  • Einsatz energieeffizienter Komponenten (Ventilatoren, Befeuchter, Kühlsysteme, Wärmerückgewinnungssysteme et cetera)
  • Bedarfsorientierter Betrieb durch den Einbau von Sensoren, Regelorganen, Gebäudeleittechnik

[1] Ein EC-Motor (Electronically Commutated) ist ein drehzahlgeregelter Motormit ausgezeichnetem Wirkungsgrad über den gesamten Drehzahlbereich.

Frau Dr. Sibille erklärte auch, dass die Lüftungsanlage, je nach Wahl der Filterklasse der eingesetzten Filter, allergiefreundlich betrieben werden könne. Ein Nachrüsten einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sei – natürlich abhängig von den vorherrschenden Gegebenheiten im jeweiligen Hotel – mit kleineren Umbauarbeiten möglich.

Im Sommer sorgt häufig eine Klimaanlage für angenehm kühle Temperaturen in den unterschiedlichen Hotelbereichen. Eine solche Klimaanlage, meist eine Kompressionskälteanlage, benötigt viel Energie. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Großteil der Hitze von draußen erst gar nicht ins Gebäudeinnere gelangen zu lassen – beispielsweise durch bauliche Überstände über Fenstern, außenliegende Verschattungselemente wie Raffstores und auch die kontrollierte Frischluftzufuhr mittels einer mechanischen Lüftungsanlage.
Wie diese Maßnahmen genau funktionieren, erläuterte DI Felix Hochwallner vom AIT – Austrian Institute of Technology, Experte auf dem Gebiet der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik mit Schwerpunkt Klimatisierung. Er präsentierte auch die Hauptarten und Funktionsweisen einer Klimaanlage wie der Kompressionskälteanlage und der energieeffizienteren Sorptions- und Free-Cooling-Anlagen.

Da Kompressionskälteanlagen am häufigsten im Einsatz sind, stellte Herr DI Hochwallner hauptsächlich Maßnahmen vor, um diese Anlage sommerfit zu machen und energieeffizienter zu betreiben. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem:

  • Funktions- und Dichtheitsprüfung
  • Auffüllen oder Auswechseln des Kältemittels
  • Überprüfen und gegebenenfalls Anpassen der Betriebstemperatur
  • Reinigen der Lamellen
  • Säubern der Leitungen
  • Entfernen von Kondenswasser
  • Filterwechsel
  • Kontrolle der Pumpen und Ventile
  • Tausch der alten Pumpen gegen effizientere Pumpen
  • Abwärmenutzung des Kältekompressors mittels einer Wärmerückgewinnungsanlage, beispielsweise zur Frischluftvorwärmung für den Wellnessbereich oder zur Vorwärmung des Warmwassers
  • Kombination mit Photovoltaikanlagen

Den Abschluss dieses Beitrages bildete ein Blick in die Zukunft der Kältemittel.

Die genaue Beschreibung der erwähnten Anlagen und der Maßnahmen, um eine Lüftungs- und Klimatisierungsanlage energieeffizient zu betreiben, können Sie in der Aufzeichnung des Online-Talks und in den bereitgestellten Präsentationen nachschauen.

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Förderungen

Im Rahmen der Umweltförderung werden aktuell Effizienzsteigerungen bei Anlagen mit einem maßgeblichen technologischen und ökologischen Unterschied zur Bestandsanlage gefördert. Weiters können Fördermittel für Wärmetauscher, Wärmepumpen zur Erschließung von Abwärme, Pumpen, Steuerungselektronik, Zentrallüftungsgeräte mit Wärmetauscher et cetera mit einem direkten Zuschuss gefördert.

Speziell im Bereich Klimatisierung und Kühlung werden Sorptionsanlagen und Free-Cooling-Systeme gefördert.

Neben den Anlagenkosten werden auch die Planungs- und Montagekosten bei den förderbaren Kosten berücksichtigt.

Details zu den Förderbestimmungen, der Förderhöhe und den notwendigen Unterlagen finden Sie auf www.umweltfoerderung.at/betriebe.

 

Zusätzlich bietet die OeHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) beispielsweise für folgende Maßnahmen den Nachhaltigkeitsbonus in Kombination mit einem geförderten OeHT-Investitionskredit: Installation außenliegender Verschattungssysteme, Errichtung beziehungsweise Einbau von klimaneutralen Kühlungs-, Be- und Entlüftungssystemen mit hohem Standard oder von Heiz- und Kühlsystemen mittels wasserführender Rohrleitungen.
Das Gleiche gilt für sonstige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Erlangung des Umweltzeichens oder einer Auszeichnung mit vergleichbarem Standard.

Details zu den Förderbestimmungen, der Förderhöhe und den notwendigen Unterlagen finden Sie auf https://www.oeht.at/produkte/nachhaltigkeitsbonus/.

 

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Ihre Ansprechpartnerin

Mag. Maria Wottawa

Mag. Maria Wottawa

Leitung Mitgliederservice E-Mail senden +43 1 5330952-14

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