Im Dezember 2025 ging in der Wiener Innenstadt das „Mandarin Oriental Vienna“ an den Start. Durch das Haus im Luxussegment wächst Wiens Angebot in diesem Bereich um 86 Zimmer und 52 Suiten. Moderne Technologie, ein neues gastronomisches Konzept und ein orientalisches Wellness- und Spa-Angebot sollen Maßstäbe setzen. „Mit der Neueröffnung bringen wir unsere Vorstellungen von Technologieoffenheit, diskretem Luxus und kultureller Verankerung erstmals nach Österreich“, erklärt General Manager Mario Habicher gegenüber der ÖHV.
Wien mit seiner einzigartigen Verbindung aus historischer Eleganz, künstlerischer Avantgarde und internationaler Lebensqualität war für die Mandarin Oriental Gruppe ein logischer nächster Schritt auf dem Weg ihrer Expansion in Europa.
Ein Meisterwerk des Wiener Jugendstils
Das Gebäude in der Riemergasse 7 im ersten Bezirk ist vielen Wienern als ehemaliges Wiener Handelsgericht gut bekannt. Deshalb wurde der Umbau von der Bevölkerung mit besonderem Interesse verfolgt. Der stattliche Komplex wurde 1908 von Alfred Keller, einem bekannten Architekten des Wiener Jugendstils, errichtet. Nach einem behutsamen Umbau macht das Hotel sowohl die Geschichte des Hauses als auch die Ansprüche von Mandarin Oriental erlebbar. Originale Designelemente, hochwertige Materialien und lichtdurchflutete Räume tragen dazu bei.
Thomas Seifried kehrt nach Österreich zurück
Für die gastronomische Ausrichtung zeichnet der gebürtige Kärntner Thomas Seifried verantwortlich, der mit viel internationaler Erfahrung im Gepäck frische Perspektiven auf Fine Dining in die Bundeshauptstadt bringt. So entstehen in dem generalsanierten Gebäude ein Fine-Dining-Restaurant, eine Brasserie, ein Café und eine Bar. Der orientalische Wellness- und Spa-Bereich bietet in sieben Behandlungsräumen eine Auswahl an luxuriösen Treatments. Die Angebote stehen übrigens auch Tagesgästen offen, die sich als Bewohner:in oder Besucher:in der Wiener Innenstadt eine kleine Auszeit gönnen möchten.
Mit KI gegen „Food Waste“
Bis Ende 2025 soll in allen 44 Hotels der Gruppe, darunter auch in Wien, die KI-gestützte Technologie von „Winnow“ zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen installiert werden. Bei einem Pilotversuch konnte in vier Hotels die Lebensmittelverschwendung in sechs Monaten um 36 % reduziert werden. Food Waste verursacht bis zu 10 % aller Treibhausgasemissionen weltweit, und typischerweise gehen 5 bis 15 % aller gekauften Lebensmittel in Küchen verloren. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, die Abfallintensität bis 2030 – entsprechend den Sustainable Development Goals der UNO – um die Hälfte zu reduzieren.
Mit der „Winnow“-Technologie können, so das Unternehmen, zwei bis acht % der Kosten in den Küchen eingespart werden. Zum Einsatz kommen eine Kamera, eine intelligente Waage und ein Tablet. Die Kamera kann mehr als 600 Arten von Lebensmitteln erkennen und hält fest, wenn Speisereste entsorgt werden. Deren Gewicht und Kosten werden sofort berechnet und angezeigt. Die gesammelten Daten werden in eine Cloud hochgeladen. Regelmäßige Reports helfen den Küchenmitarbeiter:innen, die Prozesse anzupassen, die Effizienz zu steigern und neue Vermeidungsstrategien zu entwickeln. Die vier Testhotels erzielten hochgerechnet jährliche Nettoeinsparungen von rund 200.000 US-Dollar, reduzierten den Lebensmittelabfall um 66 Tonnen und vermieden 290 Tonnen CO2-Äquivalent. Die Integration der „Winnow“-Technologie ins globale Portfolio ist nach den Worten von Torsten van Dullemen, Group Director of Sustainability bei Mandarin Oriental, „ein mutiger Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und dient der Stärkung unserer Position in der Branche“.
Smarte Technologie für ein gelungenes Gästeerlebnis
Die Mandarin Oriental Group hat 2025 auch ein weiterentwickeltes Gästeerkennungsprogramm und eine neue mobile App vorgestellt. Ziel ist eine personalisierte Erkennung, verbunden mit einer Optimierung des Gästeerlebnisses und einer nahtlosen digitalen Vernetzung. Zu den Highlights zählen exklusive Communities, die einladungsbasiert lokal angeboten werden, ein Priority-Zugang zu exklusiven Mandarin-Oriental-Veranstaltungen sowie eine individuell gestaltete digitale Plattform für Buchungen, Reiseplanung, In-Stay-Anfragen und lokale Concierge-Services.
Neu ist ein „Fans of M.O. Programm“, das in Zusammenarbeit mit Mitgliedern konzipiert wurde und auf die „Erwartungen des modernen Luxus-Travelers“ abgestimmt ist. Der Ansatz verzichtet bewusst auf traditionelle Punkte oder gestaffelte Levels. Stattdessen geht es um intensive Markenbindung über exklusive Zugänge, personalisierte „Anerkennungs-Momente“ und einen besseren Zugang zu gefragten Serviceleistungen. Fans werden in all ihren Interaktionen erkannt – von der Zimmer- bis zur Spa-Buchung. „Damit entsteht eine tiefere Verbindung zu den Mitgliedern. Bei der Entwicklung haben wir unseren Kunden zugehört, das Ergebnis ist eine wirklich persönliche Mitgliedschaft“, charakterisiert Alex Schellenberger, Chief Brand and Marketing Officer, das Programm. Erwähnenswert ist eine neue M.O.-App, die in 17 Sprachen verfügbar ist und die gesamte Guest Journey umfasst, von der Inspiration über Buchung bis zur Nachbetreuung.
Generell setzt Mandarin Oriental Vienna auf ein integriertes Technologiesystem, um Effizienz und Servicequalität auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Als Property Management System kommt HMS zum Einsatz – eine cloudbasierte Lösung, die alle operativen Abläufe zentral steuert und sich flexibel an die Anforderungen eines Luxushotels anpasst. Für das Aufgaben- und Anfragemanagement nutzt das Hotel Actabl, ein smartes Ticketing-System, das interne Prozesse – von Housekeeping bis Technik – effizient koordiniert und in Echtzeit nachvollziehbar macht. Im technischen Bereich sorgt Transcendent für Transparenz: Wartungsarbeiten, Sicherheitsprüfungen und Anlagenmanagement werden digital gesteuert, was einen reibungslosen und nachhaltigen Betrieb ermöglicht. „All diese technologischen Innovationen setzen wir gezielt zur Unterstützung eines personalisierten Gästeerlebnisses ein“, fasst GM Mario Habicher die dahinterstehende Intention zusammen.
Über die Mandarin Oriental Hotel Group
-
Die Mandarin Oriental Hotel Group betreibt weltweit 44 Hotels, 12 Residenzen und 26 exklusive Häuser in 27 Ländern und Territorien. Weitere Projekte sind in Planung. Der Name entstand 1985 durch das Zusammenkommen zweier legendärer Häuser: des berühmten Mandarin Hotels in Hongkong und des eleganten Oriental in Bangkok. Jedes Hotel der Marke verbindet heute das asiatische Erbe mit Kultur und Geschichte seines Standorts. Die Hotelgruppe ist eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Mandarin Oriental International Limited, die wiederum eine Tochtergesellschaft von Jardine Matheson ist.
Mario Habicher, 50, ist seit August 2024 für das Projekt Mandarin Oriental Vienna verantwortlich. Zuvor war er General Manager im Hotel Imperial in Wien und in gleicher Funktion vorher im Starwood Hotel in St. Petersburg tätig.