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Digitalisierung
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Österreichische Destinationen, die mit großen Mobilfunkanbietern kooperieren, wissen schon vorab, wie viele Gäste einen Parkplatz ansteuern und können so Probleme lösen, bevor sie entstehen. Die Bundesregierung weiß kurz vor Ende Jänner nicht einmal, wie viele Nächtigungen Anfang Dezember des Vorjahres in welchem Bundesland getätigt wurden.

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Dabei steht die elektronische Gästemeldung – die so viel Potenzial zur Analyse und Strategieentwicklung auf allen Ebenen birgt – bereits seit Ende des vergangenen Jahrtausendsauf der tourismuspolitischen Agenda. Technisch wäre die Umsetzung ein Klacks, doch der – freilich vor allem von der Politik – vielfach hochgeschätzte Föderalismus verhindert konsequent die Umsetzung: weil Tourismus Ländersache ist. Österreich darf bei der Umsetzung dieses Projekts nicht an seiner Struktur scheitern. Damit nicht genug der Grundlagenarbeit, die dringend zu leisten ist: Da braucht es auf der einen Seite den raschen Breitband-Ausbau als Service für Gäste und Unternehmen, aber auch als Basis für die effiziente Lenkung von Besucherströmen, und dazu eine zentrale Erfassung und Auswertung anonymisierter Gästedaten, die der Branche und der Tourismusforschung unentgeltlich zur Verfügung zu stellen ist.

Das braucht ein starker Tourismus

  • Zeitnahe Einführung der digitalen Gästemeldung und Tourismusstatistik inkl. eines Live Austria-Dashboards

  • Breitbandausbau schneller vorantreiben

     

Österreichs Qualitätshotellerie bei KI im internationalen Vergleich top

Überhaupt muss die Digitalisierung im österreichischen Tourismus zweigeteilt betrachtet werden: Laut Institut für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis steht Österreichs Hotellerie bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz im internationalen Vergleich hervorragend da.

 

KI-Strategie für Österreichs Tourismus

In der politischen Kommunikation ist KI als wettbewerbsentscheidende Technologie sehr präsent. In Programmen zur Förderung der Digitalisierung in Unternehmen schlägt sich das bisher kaum nieder. Denn auch wenn Reisen selbst noch lange analog bleibt, wird hinter den Kulissen bereits vieles digital abgewickelt. Es geht darum, wem welches Hotel mit welchen Angeboten auf welcher Website auf welcher Position angezeigt wird und damit um viel Geld. Um Lagerstände, Angebote, Bestellungen und Preise. Um Chatbots, Analysen, Textgeneration und vieles mehr. KI in KMU kann Prozesse optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit heben. Programme, die Klein- und Mittelbetriebe bei der Implementierung von KI unterstützen und digitales Know-how bei Beschäftigten fördern, waren nie so wichtig wie heute. Das Um und Auf ist auch hier wie generell in der Tourismuspolitik nach einer Analyse der Ausgangslage die Definition klarer, messbarer Ziele und der Weg dorthin über Programme und Budgets: eine KI-Strategie für den österreichischen Tourismus, die den von der HES-SO Valais-Wallis aufgezeigten Herausforderungen effektiv begegnet.

Das braucht ein starker Tourismus

  • KI im Tourismus als wesentlicher Baustein eines Tourismuskompetenzzentrums

  • IT-Grundlagen und der Umgang mit digitalen Branchenlösungen sollen bei den Lehrplänen in Schulen mit Tourismusschwerpunkt Eingang finden

Wichtiges Wissen

Klare Regeln für das Zusammenspiel von KMU und Konzernen sind von großer Bedeutung für den Erfolg. Das zeigt sich nicht zuletzt an gerichtlichen Auseinandersetzungen: Mangelndes Know-how einerseits und Marktmachtmissbrauch andererseits haben viele Hotels in die Abhängigkeit multinationaler Online Travel Agencies gebracht. Das Wiedergutmachen finanzieller Verluste und das Verändern gelernter Buchungsroutinen ist aufwändig und kaum in vollem Umfang möglich. Umso wichtiger ist, die heimische Hotellerie im Onlinevertrieb optimal zu schulen. Das ist auch volkswirtschaftlich wertvoll, wenn Umsätze für Aufenthalte in Österreich nicht zum erheblichen Anteil im Ausland landen. Alle Player, die in Österreich tätig sind, müssen verpflichtend Daten, der hier generierten Transaktionen, in ein Open Data-Tourism-System einspeisen. Die Nutzung dieser Daten ist für alle Stakeholder kostenlos.

Das braucht ein starker Tourismus

  • Einheitliche Datenstandards und Tourismus Open Data System

  • Förder- und Schulungsinitiative zum Themen IT- & Cybersicherheit

Bewertungen nur von echten Gästen

Neben den Buchungen über und den Platzierungen auf OTAs sind im Tourismus Online-Bewertungen erfolgsentscheidend: Schlecht bewertete Anbieter werden weiter hinten gereiht, mittels Filter ausgeblendet oder fallen bei potenziellen Gästen durch.  Die zunehmende Verbreitung von gefälschten Bewertungen, sogenannten „Fake Reviews", stellt eine ernstzunehmende Herausforderung für die österreichische Hotellerie, Tourismus, Gastgewerbe und den Verbraucherschutz dar. Fake Reviews sind Bewertungen auf Plattformen wie TripAdvisor, die nicht von tatsächlichen Gästen stammen oder die Erfahrungen mit einem Hotel oder einer Ferienwohnung falsch darstellen.

 

Angesichts der weiterwachsenden Bedeutung von Online-Bewertungen für die Auswahl einer Unterkunft und das Vertrauen der Gäste ist es von großer Wichtigkeit, effektive Maßnahmen zur Eindämmung von Fake Reviews zu ergreifen. Dabei müssen sowohl die Interessen der Gäste als auch die der redlichen Beherbergungsbetriebe berücksichtigt werden, um ein faires und transparentes Umfeld für die Online-Präsenz der österreichischen Hotellerie zu schaffen. Also: keine schlechte Kritik für schlecht gewartete Pools, wenn ein Hotel gar keinen Pool hat, und Bewertungen nur durch Personen, die im Hotel zu Gast waren: Das ist eine legitime Forderung und muss national wie auch EU-rechtlich gesetzlich beschlossen werden.

Das braucht ein starker Tourismus

  • Rechtliche Basis gegen Fake-Bewertungen schaffen

Mehr Gerechtigkeit für den heimischen Tourismus

Neben der Aufzeichnungspflicht für Plattformen wie Airbnb & Co. soll auch eine Registrierungspflicht für alle touristischen Vermieter:innen eingeführt werden. Gleichzeitig dürfen auf Online-Buchungsplattformen nur mehr diese beim Finanzministerium registrierte Unterkünfte angeboten werden. Für die Prüfung der Regelung für die Begrenzung der Nutzung von privatem Wohnraum für touristische Zwecke auf maximal 90 Tage eines Jahres sollen Datenschnittstellen zu Gebietskörperschaften geschaffen werden. Denn, nur so ist die Einhebung der Nächtigungsabgabe sichergestellt

Das braucht ein starker Tourismus

  • Einheitliche Registrierungspflicht für alle touristischen Vermieter:innen

  • Schaffung von Schnittstellen zur automatischen Erhebung der Ortstaxe/Nächtigungsabgabe

Ihr Ansprechpartner

Martin Stanits

Martin Stanits

Leitung Public Affairs & Unternehmenssprecher E-Mail senden +43 1 5330952-20
Oliver Schenk MA

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Public Affairs E-Mail senden +43 1 5330952-24

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