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Sicher vor Viren, Keimen und Co.
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Sicher vor Viren, Keimen und Co.

Grippewellen oder das Coronavirus beschäftigen uns seit Wochen. Was ist jedoch für einen Hotelier wirklich essentiell, um auf alle möglichen Szenarien vorbereitet zu sein? Ein Notfallplan im Bereich des Reinigungs-& Hygienemanagements von Expertin Andrea Pfleger.

19. April 2019

Lesezeit: 

Dipl. Päd. Andrea Pfleger MSc
Artikel von Dipl. Päd. Andrea Pfleger MSc

Vorab schon mal eine wichtige Info: Es ist erwiesen, dass eine gute Reinigung einen Großteil der Bakterien, Viren & Co in Schach hält. Raumweiser Tuch- und Moppwechsel sind in diesem Fall obligat. Desinfektion sollte zielgerichtet und sinnvoll eingesetzt werden. In Anlassfällen wird im Hotel verstärkt auf Desinfektionsmittel zugegriffen, wobei durch Fehlanwendungen durch die Mitarbeiter die Desinfektionswirkung rasch verloren gehen kann. Somit liegt es auf der Hand: Eine gute Schulung und ein klar definiertes Maßnahmenpaket sollten in jedem Objekt Standard sein.

 

Der Hygienenotfallplan

Folgende Maßnahmen sollten enthalten sein:

  • Vorhandensein der richtigen Desinfektionsprodukte - Wirkspektrum, Einwirkzeit und Dosierung müssen in der Unterweisung der Mitarbeiter schon klar definiert sein. Holen Sie sich hier Hilfestellung vom Chemielieferanten und lassen Sie sich einen Reinigungs- & Desinfektionsplan für Notfälle erstellen.

    ACHTUNG: Desinfektionsprodukte haben auch ein Ablaufdatum. So mancher „Ladenhüter“ hat seine Wirkkraft schon verloren.

  • Stellen Sie sicher, dass alle Abteilungsleiter im Beherbergungsbereich ihre MitarbeiterInnen richtig unterweisen.

  • Erstellen Sie für die ausführenden Mitarbeiter aller Abteilungen eine Handlungsanweisung, die eindeutig zeigt, welche Maßnahmen jeden Tag zu setzen sind. Beispiel: Die laufende Reinigung und Desinfektion der Kindersitzstühle im Restaurant oder im Housekeeping die Vaporisation von Abreisezimmern, in denen kranke Gäste genächtigt haben.

  • Händeschütteln gilt als „Bakterien-Schleuder“ Nr. 1 – ein Fakt, der bei sich häufenden Erkrankungen betrachtet werden muss. Die MitarbeiterInnen werden angewiesen, sich laufend die Hände zu waschen und auf das Handreichen bei Begrüßungen und Verabschiedungen zu verzichten.

  • Machen Sie den Gast besonders in den Monaten November bis April verstärkt auf ein hygienebewusstes Verhalten aufmerksam. Informieren Sie mit Aufstellern oder über den Hotel-TV!

Diese Maßnahmen betreffen die allgemeine Aufrechterhaltung der Hygiene.

Infos rund um das Coronavirus finden Sie hier.

 

Generell sollten im Hinblick auf die Hygiene immer folgende Punkte beachtet werden:

  • Farbsystematik in der Verwendung von Tüchern und Arbeitsmaterial einhalten und ein desinfizierendes Waschverfahren bei Reinigungstextilien sicherstellen.
  • Wechsel der Textilien nach der Reinigung von Räumen oder Bereichen – egal ob es sich um ein Hotelzimmer, eine öffentliche Toilette oder die Buffetreinigung handelt.
  • Hygiene beim eigenen Arbeitsmaterial kontrollieren – was nützt ein sauberer Mopp, wenn mit einer verschmutzten Wischerplatte gearbeitet wird.
  • Reinigungsmittelreste auf zu desinfizierenden Flächen können zum sogenannten „Seifenfehler“ führen, d.h. die Desinfektionswirkung wird reduziert oder geht verloren.
  • Eiweißhaltige Verschmutzungen, die sich noch auf Flächen befinden, führen zum „Eiweißfehler“ und die Desinfektion ist wiederum unwirksam. Hier herrscht in der Praxis der Glaube, dass mit einem Desinfektionsmittel auch gleich perfekt gereinigt werden kann – die Realität sieht meinst jedoch anders aus.

Diese Ansätze gelten für alle Abteilungen im Hotel. Bitte achten Sie besonders auf folgende „Verteilerzentren für Mikroorganismen“: Hotelzutrittskarten, Türgriffe und Türschnallen aller Art, Liftbedienfelder, Kinderspiel- und Betreuungsbereiche, Softballanalgen und der Wellnessbereich (besonders das Dampfbad ist ein Hotspot). Achtung auch am Buffet: Wechseln Sie konsequent das Vorlegebesteck – unterbrechen Sie hier die unmittelbare Übertragungskette durch einen kontinuierlichen Tausch.

 

Andrea Pfleger ist unsere Expertin, wenn es um Reinigung & Qualitätssicherung geht. Gerade in Zeiten der Grippewelle und des Coronavirus rückt die Wichtigkeit vom Housekeeping wieder in den Vordergrund – und das ist gut so! Denn meist wird diesem Bereich am wenigsten Beachtung geschenkt. Durch einen professionellen Umgang und Effizienz im Housekeeping lassen sich jedoch Kosten optimieren, Hygienemaßnahmen nachhaltig planen und Standards etablieren. Wie das geht, verrät Andrea Pfleger im ÖHV-Praktikerseminar "Kostenoptimierung und Qualitätssicherung durch effizientes Housekeeping".

Tipp: Zum Thema Housekeeping und Hygiene bieten wir auch ein eigenes Tagesseminar an. Durch einen professionellen Umgang und Effizienz im Hausdamen- bzw. Housekeeping-Bereich, lassen sich nicht nur Viren und Keime fern halten, sondern auch Kosten optimieren und die Qualität sichern.

 

Mehr Infos zum Seminar 

 

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