Der gebürtige Bonner und promovierte Jurist begann seine berufliche Laufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht und Europarecht an der Universität Passau. Als junger Jurist wirkte er mit am Aufbau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main, bevor er für fünf Jahre als Manager und Rechtsberater im Medienunternehmen Bertelsmann AG in Gütersloh und Brüssel tätig war.
2004 wurde Selmayr Beamter der Europäischen Kommission, wo er zunächst als Sprecher, dann als Kabinettchef der luxemburgischen Kommissarin Viviane Reding an wichtigen EU-Gesetzesvorhaben wie der Abschaffung der Roaming-Gebühren, der Errichtung einer Europäischen Staatsanwaltschaft und der EU-Datenschutzgrundverordnung maßgeblich mitwirkte, bevor er in die Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen wechselte. 2014 wurde er Kabinettchef des damaligen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, als dessen Sherpa er u.a. das Handelsabkommen mit Japan, das Migrationsabkommen mit der Türkei und den Brexit verhandelte. 2018 ernannte die Kommission ihn zu ihrem Generalsekretär. In dieser Funktion bereitete er den EU-Finanzrahmen 2021-2027 vor und verhandelte den handelspolitischen Waffenstillstand mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Seit November 2019 leitet er die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich.
Dr. Martin Selmayr am ÖHV-Kongress 2021
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Europa und der Tourismus in der Corona-Pandemie: eine Zwischenbilanz
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Montag, 07. Juni 2021, 11:15 Uhr