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Tourismus-Arbeitsmarkt: Potenzial in Österreich heben
Pressemeldung

Tourismus-Arbeitsmarkt: Potenzial in Österreich heben

Die ganze Welt sucht Arbeitskräfte. Österreich lässt das Potenzial im eigenen Land mit Konzepten aus dem vorigen Jahrhundert verkommen.

13. Juni 2022

Selbst kleinere Hotels bieten bis zu acht Arbeitszeitmodelle, größere meist eine zweistellige Zahl. Von fünf Wochenstunden bis Vollzeit kann die Hotellerie alles abdecken. Die seit Jahren steigenden Gehälter setzen soeben zu einem neuen Höhenflug an. Das und attraktive Unterkünfte samt Verpflegung – beides kostenlos – sind die Regel, wenn 9 von 10 Qualitätshotels um Beschäftigte werben. In vielen Fällen scheitert das an vermeidbaren Hürden. „Die größte ist ein völlig falscher Zugang zur Kinderbetreuung. Die Gemeinde oder Destination, die das hinbekommt, ist mit einem Schlag viele Sorgen los“, erklärt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung.

 

Mitarbeitermangel: ein weltweites, branchenunabhängiges Phänomen

Die Kinderbetreuung gehe österreichweit an den Bedürfnissen von gut 1/3 der Berufstätigen vorbei, verweist Veit auf Selbständige und unselbständig Beschäftigte in vielen Branchen, von Gesundheitsberufen und Medien über den Verkehrsbereich und die Exekutive bis hin zu Sport und Freizeit. Das sei vielen in der Politik bewusst, aber egal. „Wer nicht 9 to 5 arbeitet, hat es in Österreich schwer“, zeigt Veit Fakten auf. Mit Dienstzeiten nur ein wenig außerhalb des üblichen Rahmens werde man von Politik und Sozialpartnern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf allein gelassen: „Da rührt keiner ein Ohrwaschel. Das kann es doch nicht sein.“

 

Besonders allein gelassen: Ukrainerinnen

Besonders allein gelassen werden jene 53.000 Ukrainerinnen, die mit Kindern, aber ohne deren Väter ins Land gekommen sind: „Die haben niemanden, der auf die Kinder schaut. Das ist praktisch ein Arbeitsverbot durch die Hintertür“, ärgert sich Veit über eine Politik, die auf dem Auge blind ist. Es müsse möglich sein, Kindergruppen mit ein oder zwei Elementarpädagog:innen zu öffnen und aus der Vielzahl an Geflüchteten ukrainisch sprechende Personen als muttersprachliche Ansprech- und Vertrauenspersonen für die Kinder und den Pädagog:innen als Unterstützung zur Seite zu stellen: „Damit wäre allen geholfen.“ Zusätzlich appelliert Veit für mehr Tempo bei der Ausstellung der Blauen Karte. Es gebe in zahlreichen Fällen Wartezeiten von mehr als zwei Monaten.

 

Schluss mit Kärntner Blockadepolitik auf dem Rücken von Flüchtlingen

Eine zweite künstliche Hürde legt den Geflüchteten das Land Kärnten in den Weg: Es blockiert die Anhebung der Zuverdienstgrenzen von 110 auf 485 Euro im gesamten Bundesgebiet mit der Begründung, die Erhöhung müsse für Geflüchteten aus allen Ländern gelten: „Da werden Flüchtlinge in politische Geiselhaft genommen. Das ist kein Ruhmesblatt für die Kärntner Politik“, verurteil Veit die rücksichtslose Blockadepolitik: Menschen auf der Flucht vor dem Krieg werden in einem fremden Land von der Politik alleingelassen: „Das muss aufhören!“

Ihr Ansprechpartner

Martin Stanits

Martin Stanits

Leitung Public Affairs & Unternehmenssprecher E-Mail senden +43 1 5330952-20
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