Die EU-Blockade beim Fixkostenzuschuss sorgte am Wochenende österreichweit für Unverständnis. Speziell die Begründung, dass die Lage beispielsweise im Tourismus nicht katastrophal sei, führte nicht nur bei der ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer zu Kopfschütteln. „Wenn eine Halbierung der Nachfrage und ein Umsatzminus von 44 % nicht katastrophal ist, was dann?“. Sie empfiehlt der EU-Kommission einen Reality-Check: „Diese Fehleinschätzung ist an Absurdität nicht zu übertreffen. Kommen Sie nach Österreich und besuchen Sie Wien, Graz, Linz oder eine andere Stadt und dann reden wir noch einmal darüber, ob die Lage katastrophal genug ist oder nicht“. Hotels kämpfen in den Städten um ihre Existenz, gut greifende Hilfsmaßnahmen wie der Fixkostenzuschuss sind dabei überlebensnotwendig, streicht die ÖHV-Präsidentin hervor. Fehlen diese, ist die Konsequenz klar: „Betriebe sperren zu, Mitarbeiter verlieren ihre Jobs und die Krise wird weiter befeuert. Das kann nicht das Ziel sein“.
Verlängern solange wie nötig statt Blockieren und Streichen
„Wir befinden uns aktuell in der größten wirtschaftlichen Notlage seit der Nachkriegszeit. Außergewöhnliche Situationen verlangen nach außergewöhnlichen Mitteln“, zeigt Reitterer auf und plädiert dafür, die Unternehmen so lange wie nötig zu unterstützen. Wenn es gelingt, die Hotels über die schwerste Zeit zu retten, werde der Wirtschaftsmotor Tourismus wieder voll anspringen: „Wenn wir den Mitarbeitern und Betrieben jetzt Sicherheit bieten, werden sie wieder auf die Beine kommen. Und genau das braucht es jetzt.“