„70% Verlustersatz reichen zur Bewältigung von Lockdowns nicht, da braucht es den Umsatzersatz“, hält die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, anlässlich der kolportierten Lockdown-Verlängerung bis 18. Jänner fest. Für Dezember werden betroffenen Unternehmen 50% vom Umsatz im Vergleichszeitraum des Vorjahrs ersetzt: „Wird der Lockdown verlängert, sollte der Umsatzersatz auch im Jänner nahtlos weitergeführt werden. So retten wir Arbeitsplätze in hart getroffenen Betrieben und Regionen.“ Besonders stark trifft die Verlängerung des Lockdowns Thermen- und Skihotels: Mit dem dritten Schließmonat mitten in der Wellness-bzw. Skisaison fehlt ihnen ein Großteil vom Jahresumsatz: „Es geht um so viele Arbeitsplätze in unseren Betrieben und in vor- und nachgelagerten Branchen.“
EU-Beihilfengrenzen überdenken
Immer mehr große Arbeitgeber, darunter viele Stadt- und Seminarhotels mit Komplettausfällen seit März, haben die Obergrenze für die EU-Beihilfen längst erreicht: „Die werden geschlossen und bekommen keinen Cent mehr. Für so lange Einnahmenausfälle sind die Obergrenzen für Hilfspakete zu niedrig“, fordert die Branchensprecherin ein rasches Update des befristeten Beihilfenrahmens.
Mittelfristige Perspektive zur Sicherung von Arbeitsplätzen unverzichtbar
Neben transparentem Krisenmanagement – also Klarheit, bei welchen Infektionszahlen die Betriebe wieder öffnen können und unter welchen Umständen – brauche es eine mittelfristige Perspektive zur Absicherung der Arbeitsplätze: „Jeder Lockdown, jede Verlängerung, wirkt nach, hinterlässt Spuren. Niemand schaltet vom strengen Krisenmodus auf unbeschwerte Urlaubsstimmung um“, warnt Reitterer vor den zu wenig beachteten Folgen, wenn ein Lockdown auf den anderen folgt.