Kaum ein anderer Wirtschaftszweig wurde von der Corona-Krise so hart getroffen wie die Leitbranche Tourismus. Das zeigt auch der nüchterne Blick auf die Zahlen: Seit Ausbruch haben die Betriebe durchschnittliche 700.000 Euro an Umsatz verloren, während die laufenden Kosten das Loch in der Bilanz noch weiter vergrößerten.
In den Hotels ist man so gut es geht um Schadensbegrenzung bemüht: Kurzarbeit wird aktuell von mehr als 80 % der Befragten genutzt, um das Team und den Betrieb durch die stürmische Zeit zu bringen.
Eine Kehrtwende ist aktuell nicht in Sicht. Das unterstreicht auch der Blick auf die aktuellen Erwartungen für die Sommersaison: Mehr als jeder Dritte rechnet mit Nächtigungseinbußen jenseits der 50 % im Vergleich zum Vorjahr.
Stornos im Sommer: Jede dritte Buchung fällt weg
Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Stornos, die jetzt schon in den Betrieben eingelangt sind: durchschnittlich wird ein Drittel der Buchungen für den Sommer wieder gecancelt, vermehrt durch ausländische Gäste. Ein Trend, der sich auch bei den Österreichern, die einen Auslandsurlaub geplant haben, wiederfindet: 65 % wollen diesen nicht antreten und stattdessen zu Hause bleiben. Dieses Potential wird die heimische Hotellerie anzapfen müssen, um die Krisen-bedingten Verluste zumindest etwas besser zu verdauen können. Ein weiterer Ansatzpunkt: Umbuchung statt Storno. Aktuell werden nur knapp 17% aller annullierten Urlaube umgebucht, d.h. hier wäre noch Potential vorhanden!
Die Entwicklung bei den Nächtigungen schlägt sich natürlich auch auf die Umsatzerwartungen in der Branche nieder. 4 von 10 befragten Hoteliers rechnen mit mehr als 50 % weniger Umsatz im Vergleich zum letzten Sommer.