Alternativen zu Minibars
Kann man die Kosten für Anschaffung und Betrieb von Minibars eventuell auch einsparen? Für 5*-Hotels ist eine Minibar gemäß Kriterienkatalog ein „Muss“, 4*-Häuser können alternativ auch mit einer Maxibar oder 16 Stunden Roomservice arbeiten und für bis zu 3* ist keine Minibar erforderlich. Wir haben uns in der Branche umgehört und Praxisbeispiele gesammelt.
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Minibar-Roboter
Wir haben den wohl 1. Minibar Roboter in Österreich. Wenn man einen Snack oder ein kühles Getränk möchte, ruft man mit dem roten Zimmertelefon mit Wählscheibe die Nummer 7, und „Jeeves“ fährt von selbst bei der Rezeption los, ruft eigenständig den Lift, fährt vor die Zimmertür und ruft an, wenn er da ist. Über ein Display wählen die Gäste aus und bezahlen. Abgerechnet wird die Konsumation automatisch über Zimmerrechnung und unser Team muss einzelne Minibars nicht laufend auffüllen oder überprüfen, ob Produkte abgelaufen sind. Zusätzlich ist Jeeves noch ein Fun-Faktor und manche Gäste bestellen einfach etwas, nur um ihn einmal in Action zu sehen.
Nicola Thomas Grupp, Radisson RED Vienna
Grab&Go
Da es in unserem Gastrobereich nachmittags und abends kein Angebot (und auch keine Mitarbeiter:innen) gibt, haben wir beim Umbau letztes Jahr eine „Grab&Go“ Zone eingerichtet. Die Gäste können sich Getränke und kleine Snacks aus einem Kühlschrank nehmen. Flaschenöffner, Weinkühler und verschiedene Gläser etc. stehen bereit.
Bezahlen können die Gäste mittels App (wird wenig genutzt) oder an der Rezeption, die aber woanders ist und so diesen Bereich nicht mitbetreuen kann. Theoretisch haben wir zwar eine Kameraüberwachung, wir sind aber doch davon abhängig, dass die Gäste ehrlich sind und die genommenen Waren auch bezahlen. Bisher hat sich der Schwund Grenzen gehalten. Die Grab&Go-Zone wird von den Gästen sehr gut angenommen und ist auch für uns ein zusätzlicher Umsatz ohne viel Aufwand. Befüllt wird der Kühlschrank immer vom Nachtdienst.
Wir haben noch die Minibars in den Zimmern, befüllen sie aber nicht mehr. Die Gäste haben die Möglichkeit, selbst Getränke, Medikamente etc. zu kühlen.
Monika Tonner-Fiechtl, Stadtoase Kolping Hotel, Linz
Honesty Bar statt Minibar
Unsere Honesty Bar hat 24 Stunden am Tag geöffnet und ist eine Selbstbedienungs-Bar in unserer Lobby, an der unsere Gäste die Möglichkeit haben, sich mit ausgewählten Getränken und kleinen Knabbereien zu versorgen. Die Honesty Bar ersetzt die Minibar am Zimmer, aber das Angebot ist viel größer und auch günstiger. Der Gast trägt jede Konsumation in einer aufliegenden Liste ein und bezahlt erst bei Abreise.
Susanne Scheithauer, hotelKUNSThof, Wien
Snackautomat
Im Heffterhof gibt es den Snackautomaten. Die Minibars in den Standardzimmern sind ausgeschalten, können aber auf Kundenwunsch befüllt werden, was so gut wie nie vorkommt. In unseren Baumkronenzimmern haben wir gar keine Minibars mehr.
Cornelia Kogler, Heffterhof, Salzburg
Bewusst keine Minibars
Darauf sollten wir anstoßen! Allein durch den Verzicht auf Minibars in den 80 Zimmern wird im Boutiquehotel Stadthalle 21.024 kg CO₂ pro Jahr eingespart. Nachhaltig und ein Grund zum Feiern.
Das richtige Getränk dafür bekommen unsere Gäste rund um die Uhr an der Rezeption. Dort wartet eine kleine feine Getränkekarte mit einem tollen Getränkeangebot. Informiert werden die Gäste direkt beim Check-In von den Mitarbeiter:innen oder im Zimmer anhand eines Aufklebers.
Anna Fedl, Boutiquehotel Stadthalle, Wien
Minibar on demand
Die neu renovierten Zimmer haben Minibars, die aber erst am Tag des Check-ins eingeschalten werden, was künftig automatisch über das PMS gesteuert werden wird. Befüllt werden die Minibars nur auf Wunsch wobei die Befüllung automatisch auf die Rechnung gesetzt wird. Zimmer ohne Minibars können mit einem von 10 fahrbaren Mini-Kühlschränken ausgestattet werden. Ein Automat mit gekühlten Getränken und Snacks ist in Vorbereitung.
Stefanie Aniwanter, Seeglück – Hotel Forelle, Millstatt
