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Woher kommen Ostereier, Volleipulver und Co.?
Nachhaltigkeit

Woher kommen Ostereier, Volleipulver und Co.?

Hunderte Millionen Eier werden jährlich nach Österreich importiert. Dahinter stecken weite Transportwege und häufig auch die in Österreich verbotene Käfighaltung. Wer zu heimischen Eiern greift, kann das vermeiden.

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2,2 Milliarden Eier legen Österreichs Hennen jedes Jahr, knapp genauso viele werden gegessen. Dennoch ist nicht jedes Ei in Österreich auch ein österreichisches Ei. Im Gegenteil: Tagtäglich werden 1,8 Millionen Eier aus dem Ausland nach Österreich importiert. Sie kommen sowohl als Frischeier, als auch in Form verarbeiteter Produkte hierher, denn von Nudeln über Kuchen, Torten und Süßwaren bis hin zu Saucen und Convenience-Produkten sind Eier eine essenzielle Zutat vieler Lebensmittel und Gerichte.

Im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel gibt es ausschließlich österreichische Frischeier. Dazu bekennen sich die heimischen Handelsketten seit über zehn Jahren im Zuge einer einzigartigen Branchenlösung. Im Großhandel sieht das anders aus. Hier sind neben heimischen Eiern sehr wohl auch Frischeier aus dem Ausland in Umlauf. Diese sind oftmals günstiger und daher beliebt, wenn im großen Stil für Hotel- beziehungsweise Gastronomieküchen eingekauft wird. Denn während beim weichen Ei für das Frühstück gerne das Bio-Ei aus Freilandhaltung ausgelobt wird, ist die Herkunft des Eis, sobald es einmal zu Kaiserschmarren oder Eierspeise verkocht ist, schnell nicht mehr wichtig.

Kurze Transportwege von Eiern und Futter

Doch das Gegenteil ist der Fall: Eier, die nach Österreich importiert werden, legen häufig einen langen Weg zurück. Zwischen Henne, Packstelle und Verkaufsort liegen mehrere hundert bis tausend Kilometer – lange Transportwege, die die Umwelt belasten. Heimische Eier haben nicht nur einen kürzeren Transportweg. Ihre CO2-Bilanz ist auch deshalb oftmals besser, weil das Futter für die Legehennen ausschließlich aus dem Donauraum kommt. Die heimische Eierbranche hat sich nämlich bereits 2010 darauf geeinigt, gänzlich auf Überseeimporte zu verzichten und stattdessen gentechnikfreies Donausoja zu verfüttern. Indem beim Einkauf auf die Herkunft der Eier geachtet wird, kann also unter Umständen eine Menge CO2 eingespart werden.

Importierte Käfigeier

Auch in Hinblick auf Tierwohl zahlt sich der Griff zu heimischen Eiern aus. In Österreich ist es seit Anfang 2020 ausnahmslos verboten, Hühner in Käfigen zu halten. In der EU sind sogenannte „ausgestaltete Käfige“ noch erlaubt, weltweit leben über 90 Prozent der Hühner noch in Käfigen. Die Chance, dass ein importiertes Ei aus Käfighaltung stammt, ist also groß – ganz besonders bei verarbeiteten Produkten, die Eier enthalten. Ein klassisches Beispiel dafür ist das in der Gastronomie so beliebte Vollei-Pulver: Wird dieses aus Käfigeiern hergestellt, ist das nur halb so teuer wie die Produktion von Vollei-Pulver aus österreichischen Freilandeiern. Dementsprechend häufig enthalten solche Produkte ausländische Eier aus Käfighaltung.

Um im Interesse von Tier und Umwelt auf die Herkunft der Eier zu achten, kann bei verarbeiteten Produkten zu einer Herausforderung werden. Sobald ein Produkt verarbeitet ist, muss die Herkunft der Zutaten nämlich nicht mehr auf der Verpackung angegeben werden. Das gilt bereits beim kleinsten Verarbeitungsschritt, zum Beispiel, wenn das Ei hart gekocht wird.  So muss etwa auch die Herkunft gekochter und gefärbter Ostereier nicht deklariert werden – von Produkten wie Vollei-Pulver ganz zu schweigen.

Die Herkunft von Frischeiern hingegen muss ersichtlich sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft also nach Möglichkeit frische Eier. Bei allen anderen Produkten beziehungsweise dort, wo sich der Ersatz durch Volleipulver nicht vermeiden lässt, lohnt es sich, beim Hersteller oder Lieferanten nachzufragen.

Bezugsquelle und weitere Infos:

Land schafft Leben ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, transparent und unabhängig über Herkunft, Herstellung und Bedeutung österreichischer Lebensmittel aufzuklären. Von der Landwirtschaft über die Verarbeitungsbetriebe bis in die Gastronomie und den Handel beleuchtet der unabhängige und unpolitische Verein die gesamte Wertschöpfungskette.

 
Ihre Land schafft Leben-Ansprechpartnerin:

Mag. Carmen Brüggler 
T: +43 1 8906458-306
E-Mail: carmen.brueggler@landschafftleben.at

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