Zuckerberg will sein eigenes Geld – die Betonung liegt derzeit allerdings eher auf dem Modalverb „wollen“. Der erfolgsverwöhnte Facebook-Gründer sieht sich nämlich einer ganzen Reihe von Stolpersteinen gegenüber, die den Start momentan mehr als fraglich erscheinen lassen. Facebook möchte für den Libra nämlich die Blockchain-Technik nutzen, die auch bei der bekanntesten Digitalwährung zum Einsatz kommt – den Bitcoins. Naturgemäß wurden diese Pläne zur Einführung einer neuen Kryptowährung umgehend von zahlreichen Spitzenpolitikern und Zentralbankchefs rund um die Welt kritisiert und verteufelt.
Dabei möchte Facebook massiven Kursschwankungen vorbeugen und den Libra absichern, indem er an etablierte Währungen wie US-Dollar, Euro oder Yen gekoppelt wird. Anders als der Bitcoin kann der Libra nicht von Usern selbst produziert, sondern muss bei lizensierten Partnern erworben werden. Facebook hat sich dafür bereits durchaus mächtige Partner gesichert und sie unter dem Namen Libra Association versammelt: Visa, Mastercard, PayPal, Stripe, Uber, Lyft, Spotify, Vodafone und eBay. Bis zum Start sollen es noch viele mehr werden.
Was wird nun der normale Facebook Nutzer damit machen können?
Zuerst verknüpfen wir einmal in einer Smartphone-App das Zahlungsmittel unserer Wahl (also Bankverbindung oder Kreditkarte) und können dann beliebig viele Euro in Libra umtauschen. So wie Bitcoins werden auch Libra in einer digitalen Geldbörse (=Wallet) gespeichert. Mit dieser Wallet kann dann über Facebook-Dienste wie Messenger oder WhatsApp ganz einfach mit einem Klick bezahlt werden. Zukünftig können wir damit auch in externen Online-Shops unsere Rechnungen begleichen. Facebook wird selbstverständlich zu keiner Zeit Zugang zu diesen Transaktionsdaten haben und diese Informationen auch nicht für die Verbesserung ihres Targetings verwenden – ganz großes Pfadfinderehrenwort!
Was für Möglichkeiten wird man als Hotelier haben?
Es hat durchaus einen gewissen Charme für den Nutzer, wenn wir zukünftig eine Reisebuchung inklusive Zahlung komplett im Messenger mit einem Chatbot abwickeln können. Speziell die oft sehr mühsam zu bedienenden Buchungsstrecken auf den Websites gelten bekanntlich oft als wahrer Conversion-Killer. Weiters würden die Transaktionen zu wesentlich niedrigeren Kosten als bisher durchzuführen sein.
Fazit
Wie nun die grammatikalisch korrekte Mehrzahl eines Libra lautet, kann derzeit nicht 100 % sicher beantwortet werden: Libra oder Libras.
Der Autor:
Thomas Thaler ist ausgebildeter Informatiker, Unternehmensberater und Bilanzexperte und hält Vorträge zu den Themen Social Media Marketing und der Zukunft von Big Data. Er ist auch regelmäßig Vortragender bei Weiterbildungsangeboten des ÖHV-Campus.
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