Neben den zahlreichen Herausforderungen, denen sich Hoteliers momentan stellen müssen, und der Sorge, wie es weitergehen wird, leisten sie Nachbarschaftshilfe oder kümmern sich ganz selbstverständlich um verschiedene Probleme ihrer Mitarbeiter: Viele Saisoniers konnten aufgrund der Grenzschließungen nicht mehr nach Hause in ihr Heimatland zurückreisen. Sie wohnten und aßen gratis auch außerhalb ihrer Dienstverhältnisse bei ihren Arbeitgebern und wurden bei Behördenwegen unterstützt – und das alles, weil den Unternehmern ihre Mitarbeiter ehrlich am Herzen liegen.
Als es darum ging, ob im Notfall Hotelbetten für die Versorgung von pflegebedürftigen Personen genutzt werden könnten, melden sich in Vorarlberg innerhalb von nur wenigen Stunden 15 Betriebe. Auch in anderen Bundesländern gibt es Hotels, die ihre Räumlichkeiten Organisationen wie dem Roten Kreuz, den Landeskliniken oder der Caritas zur Verfügung stellen (Beispiel Althof Retz oder At the Park Hotel)
Accor: „ALL Heartist Fund“
Als Reaktion auf die aktuelle Situation ruft Accor den „ALL Heartist Fund“ ins Leben, um weltweit in Not geratene Mitarbeiter und Partner zu unterstützen. Sébastien Bazin, Chairman und CEO von Accor, erklärt dazu: „Andere willkommen zu heißen, sie zu schützen und sich um sie zu kümmern steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Aufgrund der Dringlichkeit und des großen Ausmaßes der Situation haben wir uns entschieden, in Übereinstimmung mit unseren Werten und Verpflichtungen umgehend und sinnvoll zu handeln. Durch diese wirkungsvolle Geste möchten wir unsere Solidarität und unseren Dank all denjenigen zeigen, die während dieser Krise Mut und Selbstlosigkeit beweisen.“
Konkret werden vor allem Mitarbeiter unterstützt, die Krankenhauskosten in Zusammenhang mit COVID-19 nicht bezahlen können oder sich aufgrund von Kurzarbeit in großer finanzieller Not befinden. Ebenso Partner, die aufgrund der aktuellen Situation große finanzielle Schwierigkeiten haben. Darüber hinaus wird Accor seine Solidaritätsinitiativen ausweiten, um Fachkräfte in Pflege- oder Gesundheitsberufen und gemeinnützige Organisationen zu unterstützen.
Der Fond wird aus der Bereitstellung von 25 % der geplanten Dividenden (ca. 70 Mio. Euro) gebildet. Darüber hinaus verzichtet Sébastien Bazin während der Krise auf 25 % seines Gehalts und die Vorstandsmitglieder auf 20 % ihrer Sitzungsgelder. Diese Barwerte kommen dem Fond ebenfalls zugute. > mehr Infos
Hotelier Sepp Schellhorn sagt DANKE
Hotelier Sepp Schellhorn: „Wir haben uns gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen unseres Restaurants M32 dazu entschieden täglich für jene Personen zu kochen und diese zu beliefern, die gerade Übermenschliches leisten, damit wir alle so gut wie möglich und so rasch wie möglich durch diese ungewisse Zeit gehen: Zivildiener, Freiwillige, Einsatzkräfte … um nur einige der vielen und so wichtigen Menschen zu nennen. Wir sagen damit DANKE für euren Einsatz.“
Intercontinental Wien: „Intercontinental kocht“
Das Intercontinental Wien gehört seit mehr als 50 Jahren zu dieser Stadt, vor allem zum 3. Bezirk. Statt die Hände in den Schoß zu legen, war für uns in dieser Situation sehr schnell klar, dass wir etwas beitragen möchten, mit dem wir vor allem den älteren Menschen den ohnehin sehr schwierigen Alltag etwas erleichtern können - nämlich mit einer kostenlosen Mahlzeit pro Tag, die kontaktlos bis direkt vor die Wohnungstür zugestellt wird. Die Aktion richtet sich an Seniorinnen und Senioren im Dritten Bezirk, also Menschen, die zur Risikogruppe gehören und möglichst das Haus nicht verlassen sollen. Wir stellen täglich etwa 250 Portionen zu, die Idee dazu stammt vom Eigentümer des Hotel Intercontinental, Michael Tojner.
Dank unserer Freiwilligen und Kooperationspartner konnten wir recht rasch einen verlässlichen Lieferdienst aufbauen. Wir haben täglich bis zu 30 Fahrer im Einsatz, vor allem Radfahrer, Autofahrer und drei Fiaker, die Dank der Initiative von Christian Gerzabek von der Initiative Pro Fiaker-Kultur im Einsatz sind: da die Tiere ohnehin bewegt werden müssen, momentan aber keine Fahrten stattfinden können, ist die Essensauslieferung eine sinnvolle Alternative.

Direktorin Brigitte Trattner koordiniert das Hotelteam, hier werden die Speisen zubereitet, auslaufsicher verpackt und von den Freiwilligen - gemeinsam mit einer aktuellen Ausgabe der Kronenzeitung - nach einem optimierten Routenplan zugestellt. Die Software „Multiroute“ für die Tour-Planung wird kostenlos von der Münchner Firma gb consite zur Verfügung gestellt, bedient wird sie von Gerald Gregori, dem Vizepräsidenten der Bundesvereinigung Logistik, der das Projekt ehrenamtlich unterstützt. Die Kühlrucksäcke für die Radfahrer und die Fiaker werden vom Lieferdienst Mjam zur Verfügung gestellt. Außerdem werden wir vom Freiwilligenpool der Caritas und den Maltesern bei der Koordination unterstützt.
Die Aktion findet sehr großen Anklang und wir freuen uns, dass das Angebot so gut angenommen wurde. Die Menschen, die unsere Speisen erhalten, freuen sich sehr und sind auch ausgesprochen dankbar. Wir erhalten viele liebe Mails und Anrufe mit positivem Feedback. Auch die Medien reagieren sehr positiv und berichten regelmäßig, sogar ausländische Medien aus Deutschland und Frankreich sind auf unsere Aktion aufmerksam geworden.
Doch nicht nur Seniorinnen und Senioren kommen in den Genuss der Intercontinental-Menüs, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Nachtdienst des Krankenhauses Rudolfstiftung werden mit kostenlosem Essen versorgt. Den Stein dafür ins Rollen gebracht hat Bezirksvorsteher Erich Hohenberger, der stolz ist, dass in „seinem“ Bezirk Hilfsbereitschaft so gelebt wird.
Palais Hansen Kempinski: „Ein Herz für HeldInnen“
Das Palais Hansen Kempinski in Wien sagt „Danke“ an alle, die sich während dieser schwierigen Zeit in Österreich für ihre Mitmenschen einsetzen, und lädt die Heldinnen und Helden der Corona-Krise zwischen 01. Juli und 31. Dezember 2020 auf eine kostenlose Übernachtung inklusive Frühstück ein. > mehr Infos

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