Für das Jahr 2025 geht das Institut für touristische Raumplanung (ITR) in einer aktuellen Prognose von einem Anstieg der jährlichen Nächtigungen in Österreich von aktuell 150 auf 162 Mio. Nächtigungen aus. Angesichts einer Steigerung um 5 Mio. Nächtigungen von 2017 auf 2018 erscheint diese Prognose als sehr konservativ. Zum Vergleich: In den vergangenen sieben Jahren stiegen die Nächtigungen um 24 Mio. Das ITR geht für die nächsten sieben Jahre von einer halb so starken Steigerung aus.
Effekte
Auch eine Steigerung in dem Ausmaß hat unmittelbare Effekte zur Folge:
- Die Einnahmen der Betriebe und der öffentlichen Hand steigen.
- Der Mitarbeiterbedarf und die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche nehmen zu.
- Der Verkehr nimmt zu.
- „Boom“ oder „Overtourism“? Maßnahmen zur Lenkung der Nachfrage sind gefragt.
Tasks
Für eine mittelfristig gesunde Entwicklung von Branche, Standort und Arbeitsmarkt müssen politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen darauf ausgerichtet werden, die Steuerung von Gästeströmen (Verkehrsaufkommen, saisonales Gästeaufkommen), die Erhebung des zukünftigen Mitarbeiterbedarfs und -potenzials anhand wissenschaftlicher Prognosen und in weiterer Folge Konzepte für die Ansprache von Qualitätsgästen (positive volkswirtschaftliche Effekte bei Entlastung der natürlichen Ressourcen, höhere Wertschöpfung und geringerer Mitarbeiterbedarf bei optimierter Preisdurchsetzung und Lohnniveaus).
Nachhaltige Qualitätshotels

Initiative zeigen
Mit der ÖHV-Initiative „Zeichen setzen“ nehmen wir selbst unsere Verantwortung als Unternehmer im Land für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit wahr. Wir reduzieren den CO2-Verbrauch, den Plastikverbrauch und Lebensmittelabfälle. Begleitet wird dies von Vorschlägen an die Politik, wie sie uns bei der Umsetzung in der täglichen Praxis unterstützen kann. Eine davon sind Investitionsanreize für mehr Nachhaltigkeit in unseren Betrieben, ein anderes die Umsetzung des ÖHV-Steuerkonzepts. Dazu zählt auch die Steuerung von Gästeströmen, womit Overtourism vorgebeugt wird, sowie die Ausweitung der Saisonen, um Investitionen besser zu nutzen und durch eine gleichmäßigere Verteilung der Gästeströme ineffiziente Peaks (Staus, höhere Kapazitäten bei gleichem Nächtigungsvolumen übers Jahr notwendig) zu vermeiden. Auch die Ökologisierung der Anreise ist ein wichtiger Beitrag.
Aktuelle Befragungen zeigen den hohen Stellenwert, den Nachhaltigkeit bei unseren Gästen genießt, und dass Hoteliers hier zunehmend aktiv werden. Mit Unterstützung der ÖHV und der Politik kann hier noch viel ungenutztes Potenzial abgerufen werden.
Ja zu BMNT
Den Tourismus gemeinsam mit Umweltschutz, der Land- und Forstwirtschaft, der Regionalpolitik und den Energieagenden in einem Ministerium zusammenzuführen hat sich unseres Erachtens als positiv herausgestellt. Hier können unter der Prämisse der Nachhaltigkeit Synergien zwischen den einzelnen Bereichen optimal genutzt werden. Vor allem der Tourismus, aber auch die Energiepolitik sind aus dem Schatten eines unkonkreten Wirtschaftsbereichs getreten. Diesen mit Digitalisierung und Lehre zu verknüpfen macht ebenfalls Sinn.
So nachhaltig soll der Urlaub sein

Wir fordern:
Ökologisierung und Umsetzung des ÖHV-Steuersystems
Entzerrung und Steuerung der Gästeströme durch politische Maßnahmen (Forcierung der Saisonverlängerung, Registrierungspflicht für Sharing-Hosts)
Investitionsanreize für mehr Nachhaltigkeit in den Betrieben
Beibehalt des ministerialen Verschränckung von Tourismus, Umweltschutz, der Land- und Forstwirtschaft, Regionalpolitik und den Energieagenden